Königswinterer Grüne Interne Opposition will sich im Ortsverband einbringen und weiterkämpfen

KÖNIGSWINTER · Das Ringen um die Reserveliste für die Kommunalwahl mag sie vorerst verloren haben - aufgeben will die interne Opposition bei den Königswinterer Grünen nicht. Im Gegenteil.

Die Kritiker von Ortsverbandschefin Claudia Owczarczak - alte wie neue Mitglieder - sind sich einig: "Je mehr uns unsere Rechte entzogen werden, um so aktiver werden wir." Keinesfalls wolle man die Partei verlassen oder sie spalten. Vielmehr ginge es darum, den Königswinterer Ortsverband von innen heraus zu verändern.

Wie mehrfach berichtet, war es zum Eklat gekommen, nachdem Owczarczak bei der Versammlung zur Wahl der Reserveliste 33 Neumitglieder nicht mitstimmen lassen wollte. Auch mehrere gestandene Mitglieder des Ortsverbands hatten daraufhin aus Protest ebenfalls nicht mitgewählt, darunter Thomas Koppe und Christian Staaden.

Beide sind überzeugte Grüne, mögen an ihrer Partei, "dass sie anders ist". Von den neuen Mitgliedern und den Plänen von Fraktionsvize Richard Ralfs habe man vorher nichts gewusst. Doch der Abend habe ihnen die Augen geöffnet. "Wie der Vorstand die Wahl durchgeboxt hat - da hat er mich verloren", sagt Koppe. Und auch Staaden war schockiert. "Ich habe das zunächst gar nicht glauben wollen." Man habe dafür plädiert, die Veranstaltung abzubrechen, wenn sich nicht sofort klären lasse, ob die 33 Neuen stimmberechtigt sind. Doch davon habe Owczarczak nichts hören wollen.

Man habe ihr Verhalten als "undemokratisch" empfunden. Aufgeben will man deshalb aber noch lange nicht. Die Neumitglieder hoffen, dass ihre Parteimitgliedschaft nun endlich festgestellt wird - bei vielen von ihnen wurden bereits zwei Mal Mitgliedsbeiträge abgebucht. Und dann wollen sie Politik machen. "Wir sind im positiven Sinne motiviert", sagt beispielsweise Angelika Jansen, die sich vor allem eine "gute Oppositionsarbeit" von den Grünen in Königswinter wünschen würde.

Ralfs, Staaden, Koppe sowie Patrick Brumm, die alle als Direktkandidaten für die Grünen in Königswinter aufgestellt sind, wollen einen "guten Wahlkampf machen. Nicht für Claudia Owczarczak, sondern für die Grünen." Dass das durch die internen Streitigkeiten nicht einfacher geworden ist, ist ihnen klar. An der Sache ändert das für sie nichts.

"Wir sind als 'dummes Stimmvieh' bezeichnet worden", so Staaden. "Aber das sind wir nicht. Wir werden keine Ruhe geben. Hier sind mehr als 30 Leute, die mitmachen wollen, die etwas bewegen wollen." Das bedeute auch, dass man sich nach der Wahl thematisch einbringen will. "Und dann werden wir sehen, ob die Fraktion liefert."

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