Altstadt-Prinzessin in Königswinter Heike I. (Schuchert-Bolz) erfüllt sich ihren Lebenstraum

KÖNIGSWINTER · Verflixt, diese Federn! Kaum hatte Bürgermeister Peter Wirtz der neuen Altstadt-Prinzessin Heike I. (Schuchert-Bolz) bei ihrer Proklamation die Fasanenfedern an die Prinzenkappe gesteckt, musste mit vereinten Kräften noch einmal nachjustiert werden.

 Prinzessin Heike I. mit Hansi Hirzmann vom Festausschuss.

Prinzessin Heike I. mit Hansi Hirzmann vom Festausschuss.

Foto: Oschmann

"Die kriegen wir noch fest, da müssen wir uns etwas Mechanisches ausdenken", meinte Hansi Hirzmann, der Präsident und Vorsitzende des Festausschusses Altstadt-Karneval. Federn lassen musste die Prinzessin aber nicht am Samstagabend in der CJD-Aula: Vielmehr ging der größte Wunsch ihres Lebens in Erfüllung - eimol Prinz(essin) zo sin.

"Mein Traum ist wahr geworden. Ich freue mich, Eure Prinzessin zu sein, wir werden zusammen tanzen und schunkeln bis Aschermittwoch. Ich freue mich auf eine tolle Session", jubelte Heike I. in ihrem weiß-blauen Ornat, nachdem ihr das Stadtoberhaupt auch noch das Zepter überreicht hatte. Und auf dem Zepter thronte ein Krönchen. Das hat eine kleine Vorgeschichte. Vor der Vertragsunterzeichnung hatte es einen klitzekleinen Streitpunkt mit den Prinzenmachern Hansi Hirzmann und Arno Wichelhoven gegeben: Heike wollte gern Krönchen statt Federkappe tragen. Der Festausschuss wünschte aber die traditionelle Kopfbedeckung. Nun hat sie sogar beides.

"Jetzt ist Heike I. offiziell die Prinzessin der Altstadt. Wir werden ihr einen Triumphzug verschaffen", spielte Peter Wirtz auf den Zoch am Karnevalssonntag an. "Ich wünsche von ganzem Herzen, dass sich der Lebenstraum der Prinzessin jetzt aufs Schönste erfüllt." Die Voraussetzungen wären ideal.

In München geboren, in Berlin eingeschult, mit sieben Jahren nach Bonn umgezogen und seit mehr als 30 Jahren in Königswinter zu Hause. Wirtz: "Damals hat Heike Vernunft angenommen und ist raus aus den Großstädten ins Siebengebirge. Hier ist sie aufgeblüht - bei Musik und Tanz. Im Sport hat sie alles erreicht." Im Klartext: Heike Schuchert-Bolz wurde mit der "Rheingarde von den 7 Bergen" siebenmal Europameister, siebenmal Deutscher Meister, neunmal NRW-Meister in der Disziplin "weibliche Garde Marsch".

"Mit acht Jahren habe ich beim Kinderkarneval in Oberkassel zum ersten Mal ein Kinderprinzenpaar und ganz viele Tanzmariechen gesehen", erinnerte sich die Ittenbacherin. Mit 18 wurde sie Gardetänzerin, nun Prinzessin. Seit drei mal elf Jahren hat sie sich dem Tanzen verschrieben - erst aktiv und danach als Trainerin. Und so wählte sie nicht nur ihr Sessions-Motto "Musik und Tanz verbindet", sondern wünschte sich auch für den Einzug Mädchen aller Tanzcorps als Gefolge. Ein buntes Bild bot sich so hinter dem Spielmannszug der Altstadt-Feuerwehr. Schließlich gab es noch jede Menge Edelmetall.

Zunächst einmal kniete Peter Wirtz vor Heike I., um ihren Orden zu empfangen. Ihre Begleiterinnen erhielten ihn ebenso wie Ehemann Michael. Und mit Vorgängerin Larissa, die von Hansi Hirzmann mit großem Dank und dem blauen Zylinder in den Ruhestand geschickt worden war, gab es einen Ordenstausch. Der Sprecher der ehemaligen Altstadt-Tollitäten, Manfred Lehn, und Gaby Wegener schmückten Heike mit der Prinzenkette.

Vertreter der Vereine gratulierten. So lobte Gaby Wegener, die Präsidentin des Damenkomitees "Sonnige Rheinländerinnen": "Du hast schon am ersten Tag Dein Publikum begeistert! Die Herzen sind Dir zugeflogen!" Die dreifache Mutter trainiert heute die Royalgarde aus Vilich-Müldorf. Ehemalige und aktuelle Tänzerinnen sorgten dann für ein "Feuerwerk" auf der Bühne. Das Publikum war begeistert von dieser Schau. Zum Schluss des bunten Programms zog die Prinzengarde Sankt Augustin auf, wo Heike I. auch bereits Spuren hinterlassen hat.

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