Oberpleis Gesamtschule wird mit 181 Anmeldungen sechszügig

KÖNIGSWINTER · Die Anmeldezahlen für die neue Gesamtschule in Oberpleis haben die kühnsten Erwartungen übertroffen. Nach Ablauf der Anmeldephase gestern Nachmittag um 15.30 Uhr stand fest, dass 181 Kinder an der neuen Schule angemeldet worden sind.

Das Erfreuliche für alle Eltern: Die Bezirksregierung hat der Stadt Königswinter gestern eine Ausnahmegenehmigung für die Bildung einer sechsten Eingangsklasse erteilt, so dass alle Kinder aufgenommen werden können.

Als unbegründet haben sich zunächst die Befürchtungen, dass das Gymnasium am Oelberg unter der neuen Schule leiden könnte, herausgestellt. Dort wurden im zeitgleichen Verfahren 138 Kinder angemeldet, davon 119 aus Königswinter. Das sind nur sechs Kinder weniger als vor einem Jahr.

An der Gesamtschule kommen 146 Kinder aus Königswinter, 18 aus Bad Honnef, sechs weitere aus NRW und elf aus Rheinland-Pfalz. Die Schüler werden auf fünf Klassen mit 31 Kindern und eine integrative Klasse mit sonderpädagogischem Förderbedarf mit 26 Kindern verteilt.

"Für mich ist heute ein toller Tag", sagte Reinhold Pfeifer, der Beauftragte der Bezirksregierung für die Gesamtschule. Pfeifer, der von seinen Kollegen an der Bertolt-Brecht-Gesamtschule in Bonn-Tannenbusch, wo er Schulleiter ist, am Morgen noch mit dem Lied "Er war in Königswinter" begrüßt worden war, ist damit seinen Job in Oberpleis noch nicht los. Er wird noch bis April oder Mai unterstützend tätig sein, bis sich das neue Kollegium und der von der Bezirksregierung ernannte Schulleiter eingearbeitet haben.

"Wir haben für die Gesamtschule und das Gymnasium eine hervorragende Anmeldesituation. Die Anmeldungen für die Gesamtschule haben dabei alle unsere Vorstellungen übertroffen", sagte der zuständige städtische Dezernent Holger Jung. Nach der "unsicheren politischen Meinungsbildung" in der Stadt sei dies ein Ergebnis, das seinesgleichen suche.

Die Stadt brauche nun zusammen mit den beiden CJD-Privatschulen den interkommunalen Vergleich nicht zu scheuen. Auch Sonja Friedrich, neue Schulleiterin des Gymnasiums, war zufrieden: "Ich freue mich, dass unser neuer Nachbar stark ist. Es ist erfreulich, dass die Schülerzahlen so hoch sind."

Im Gymnasium würden nun fünf Züge mit angenehmen Klassengrößen gebildet. Allein in Oberpleis werden somit 265 Kinder aus Königswinter aufgenommen, das sind rund 50 mehr als vor einem Jahr. Da auch das CJD in diesem Jahr mit fünf Zügen am Gymnasium und drei Zügen an der Realschule und somit mit zwei Zügen mehr an den Start geht, steigt die Zahl von Königswinterer Kindern, die in ihrer Heimatstadt zur Schule gehen, enorm an.

Die Chronik der Ereignisse

Über Monate gab es im Königswinterer Stadtrat und im Schulausschuss ein Hin und Her bei den Beschlüssen zur Gesamtschule. Am 24. September fasste der Stadtrat in geheimer Abstimmung mit 23 zu 20 Stimmen einen Grundsatzbeschluss für die Errichtung der neuen Schule. Dass sich Bürgermeister Peter Wirtz damals für die Gesamtschule stark machte, sorgte in der Folge für erhebliche Irritationen in der CDU-Fraktion, seiner politischen Heimat.

In einer Sondersitzung des Rates am 3. Dezember gab es in geheimer Abstimmung einen Beschluss für und zwei Beschlüsse gegen die Gesamtschule. Damit schien die Schule gescheitert. Am 17. Dezember fiel dann aber die endgültige Entscheidung: Mit 26 zu 22 Stimmen gingen die beiden Abstimmungen über die anlassbezogene Fortschreibung des Schulentwicklungsplans sowie die Fünfzügigkeit und das Raumprogramm deutlich für die Gesamtschule aus. Die Opposition hat nur 22 Stimmen.

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