Ausstellung in der Art Lounge in Ittenbach Gefühle sichtbar machen
ITTENBACH · "Jedes Porträt, das mit Gefühl gemalt wurde, ist ein Porträt des Künstlers, nicht dessen, der ihm dafür gesessen hat." Wenn ein Zitat auf die Fotografien der Künstlerin Jennifer-Christin Wolf zutrifft, dann ist es das von Oscar Wilde. Ihre Werke entstehen aus einem intuitiven Prozess heraus, haben - wie sie selber sagt - autobiografische Einflüsse.
Mittels spezieller Verfremdungstechniken macht Wolf bei ihren Porträtbildern das Unsichtbare sichtbar: Gesichter, aus denen das Leben spricht, Gesichter, die tiefe Emotionen ausdrücken - Trauer und Wut, Entschlossenheit und Stärke. "Mir geht es um die Instinkte des Menschen", sagt sie. Zu sehen sind die eindrucksvollen Fotografien der Künstlerin aus Hennef noch bis Ende Dezember bei der insgesamt 20. Ausstellung der Galerie Art Lounge in Ittenbach.
Wieder einmal ist es ein spannender und interessanter Kunst-Mix, den Kunstliebhaber in der Galerie von Dave Deighton auf sich wirken lassen können: Gleich 13 Künstler zeigen noch bis Ende Dezember hier ihre Werke. Angefangen mit den Miniaturen von Inge Gassen-Fußhöller, in denen sich verschiedene Materialien wie hauchzarte Blattgerüste, feine Federn oder ein winziges Stück Kordel mit Acrylfarbe zu einzigartigen Kompositionen verbinden, über die antiken griechischen Replikate von Kurt Ries bis hin zu den farbenfrohen Malereien von Sebastian Stienen.
Der Küchenchef und Sternekoch aus Bonn hat erst vor zwei Jahre mit dem Malen begonnen. "Ich hatte vier Wochen am Stück Urlaub und in der Zeit musste ich einfach irgendetwas machen." Und da er in einem Beruf tätig ist, "in dem man auch immer irgendwie kreativ ist", griff er kurzerhand zu Pinsel und Farbpalette und fing an zu malen.
Zehn seiner Werke sind nun in der Art Lounge zu sehen: Bilder aus der Anfangszeit, wie die plastische Darstellung einer Fenchelknolle, bis hin zu neueren Arbeiten, in denen Stienen gerne mit Farben und unterschiedlichen Materialien experimentiert. Wie bei dem Bild mit dem Namen "Shocking Blue", bei dem mittels Folien-Wischtechnik eine faszinierende und zugleich beängstigende Unterwasserwelt entstanden ist. Weiterhin zu sehen sind in Ittenbach Werke von Maren Wilke (Hangelar), Luise Stern (Königswinter), Gerd Jahns (Niederkassel), Merve Bueno Marin (Königswinter), Edith Kranz (Hennef), Annelie Kleine (Königswinter), Astrid Schewe (Königswinter), Gisela Nett (Bonn) und Stefanie Lahr (Rheinbreitbach).
Geöffnet ist täglich außer montags ab 12 Uhr sowie samstags von 11 bis 15 Uhr. Ausstellungsende ist der 30. Dezember 2014.
