Schachgemeinschaft Siebengebirge wirbt um Nachwuchs Geduld und Ausdauer werden belohnt

SIEBENGEBIRGE · Als Jugendlicher hat Alfons Solbach in Neuwied Schach gespielt, wo er aufgewachsen ist.

 Denksportler unter sich (von links): Leonhard Solbach, Felix Nilgen, Robin Altenhövel mit Trainer Alfons Solbach.

Denksportler unter sich (von links): Leonhard Solbach, Felix Nilgen, Robin Altenhövel mit Trainer Alfons Solbach.

Foto: Frank Homann

Der Übungsleiter des Vereins unterstützte ihn, half, wenn es nötig war, ließ ihn spielen, lehrte ihn die ersten Eröffnungen. Was einen guten Trainer eben auszeichnet. Alfons Solbach, heute Jugendtrainer bei der Schachgemeinschaft Siebengebirge, will etwas von dem zurückgeben, was er in dieser Zeit gelernt hat, wie er sagt.

Mittlerweile hat er außerdem selbst einen Sohn, der die Leidenschaft für den Denksport mit dem Vater teilt.

Schach bedeutet immer auch: sich mit einem Gegner messen. Die Schachgemeinschaft setzt deshalb alles daran, ihrer Jugendabteilung neuen Schwung zu verleihen. "Ein Verein, der nicht an junge Spieler kommt, stirbt aus", sagt Solbach. So einfach wie beim Fußball ist dieses Unterfangen aber nicht.

Der aktuelle Weltmeister Magnus Carlsen aus Norwegen scheint da keine sonderlich große Hilfe. Obwohl über sein Duell gegen Viswanathan Anand während der Weltmeisterschaft in Sotschi hin und wieder etwas zu lesen oder im Fernsehen zu sehen war, hat Alfons Solbach den Eindruck, dass dem Schachsport in den Medien kein hoher Stellenwert eingeräumt wird.

Kinder und Jugendliche kommen nicht selbstverständlich zu diesem Sport. Die Schachgemeinschaft muss zu ihnen kommen. Solbach: "Wir wissen, dass es einige interessierte Schüler am Siebengebirgsgymnasium in Bad Honnef gibt, und wollen dort bald Trainingsstunden anbieten."

Wer dran bleibt, wird belohnt. Aus Sicht des Bad Honnefers entpuppen sich die mit der schnellen Auffassungsgabe und dem wachen Verstand nicht immer als die besten Spieler. In seiner Jugendzeit gab es einen Mitspieler, "der war verdammt pfiffig, aber er hatte keine Geduld".

Ein viel langsamerer Gefährte, von dem niemand dachte, er würde es weit bringen, erwies sich mit den Jahren als exzellenter Stratege.

Manche Talente müssen eben erst gehoben werden. Glaubt man der sieben Jahre alten Trierer Schachstudie, steigert das Spiel mit den 32 Figuren außerdem die mathematischen und sprachlichen Fähigkeiten sowie die Konzentration enorm. Um das mit der Geduld nicht gleich überzustrapazieren, spielen die jungen Anfänger zunächst einfach drauf los.

"Die sollen zunächst Dampf ablassen, bevor die Feinheiten dazu kommen", meint Solbach.

Später müssten sie, wenn sie gut werden wollten, auch mal ein Buch in die Hand nehmen und zu Hause üben, um sich für spätere Wettkämpfe zu rüsten und ein Kräftemessen auf dem Brett für sich entscheiden zu können.

Schachgemeinschaft Siebengebirge

Die Schachgemeinschaft Siebengebirge entstand 1996 aus der Fusion der Vereine SK Bad Honnef 1924 und SC Turm Königswinter 1948. Die etwa 35 Mitglieder, darunter Kinder und Jugendliche, spielen in zwei Mannschaften im Schachverband Mittelrhein und im Schachbezirk Bonn/Rhein-Sieg.

Spielabend ist jeden Freitag ab 19.30 Uhr; Jugendtraining ist freitags ab 16 Uhr im Clubraum im CJD-Gymnasium Königswinter (Treffpunkt: 15.55 Uhr an der Mensa des CJD). Das nächste Training findet am 9. Januar statt. Kontakt über die Clubhomepage www.sg-siebengebirge.de.

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