Hüppelröttchen-Försterweg Fünf Stunden ganz viel Wald von Stromberg aus im Siebengebirge

RHEIN-SIEG-KREIS · Wer im hektischen Alltag den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, der sollte vielleicht einmal wandern gehen. Das dachte sich auch der Bonner Bernhard Weidenhausen, 56, der sich für eine Route entschieden hat, die sich besonders dafür eignet, den Kopf frei zu bekommen.

 Blick für Genießer: Die Aussicht auf den Ölberg im Siebengebirge.

Blick für Genießer: Die Aussicht auf den Ölberg im Siebengebirge.

Foto: Christine Siefer

Der Försterweg geht von Stromberg in Windeck hinein in das Rodder-Waldgebiet nach Eitorf und sogar kurz hinein nach Rheinland-Pfalz. Die circa 16 Kilometer lange Strecke gehört zu den Erlebniswegen Sieg. Sie ergänzen den Natursteig Sieg mit Themenrundwegen. Im Internet erfuhr auch der begeisterte Wanderer Bernhard Weidenhausen von der Strecke. "Fünf Stunden niemanden sehen und hören müssen, das ist unbezahlbar", sagt er.

Der Försterweg überschneidet sich teilweise mit der sechsten Etappe des Natursteigs Sieg und führt fast ausschließlich durch Waldgebiet. Kein Wunder, denn die Route liegt mitten im Naturschutzgebiet Leuscheid, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet der Region. Langweilig ist die Route durch den Forst jedoch keineswegs. Wer sich auf den Weg vom Wanderparkplatz in Stromberg auf den ausgeschilderten Erlebnisweg macht, der kann über 160 Jahre alte Riesenfichten, alte Mauern, Bunker und Naturlehrpfade entdecken.

Mareike Hees, 29, Mitarbeiterin im Projektteam des Natursteigs Sieg, hat ihre Freunde auch schon zu der ein oder anderen Erlebnistour überredet. "Das Schöne am Försterweg ist der Facettenreichtum des Waldes", sagt sie. "Auf der Hälfte des Weges erwartet einen dann ein toller Blick bis zum Siebengebirge."

Bis zur schönen Aussicht geht es erst einmal mehrere Kilometer gemächlich bergauf. Zumindest wenn die Route nach Beschilderung gegen den Uhrzeigersinn gelaufen wird. Beim Anstieg auf den so genannten "Schaden", dem 388 Meter hohen Hügel, kann man die Blicke schweifen lassen.

Wer die Hälfte der Strecke hinter sich hat, der kann den neuen Bienenlehrpfad entdecken. Die Biene "Melli von Hüppelroth" hat ein Geheimnis, das auf dem Weg vorbei an Infotafeln mit Rätselkästen gelüftet werden muss. Am Ende des Pfades ist der Platz des ehemaligen Forsthauses Hüppelröttchen. Dort gibt es einen kleinen Kräutergarten und Grillhütten. Ideal für eine Picknickpause. Gestärkt geht es in Serpentinen bergabwärts ins Wohmbachtal und später auf den Schladen.

Kurz und knapp

Anfahrt: Mit dem Auto geht es über die L 333 zum Wanderparkplatz Ringwallstraße in Stromberg. Der nächste Bahnhof befindet sich zwei Kilometer entfernt in Herchen. Alternativ kann der Parkplatz Melchiorweg über die L333 nach Eitorf, L86 Richtung Mühleip, über Mittel-/Bergstraße angefahren werden.

Strecke: Die Strecke ist etwa 16 Kilometer lang, ohne steile Anstiege und liegt zumeist im Wald.

Kinder: Die Strecke ist mit rund fünf Stunden Laufzeit für Familien mit Kindern eher ungeeignet. Alternativ kann auf halber Strecke der Parkplatz Melchiorweg mit dem Bienenlehrpfad angefahren werden.

Einkehr: An der Strecke befinden sich keine Einkehrmöglichkeiten. Grillhütten eignen sich fürs Picknick.

Weitere Informationen unter: www.naturregion-sieg.de

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