Ökumenischen Hospizdienstes Ölberg "FeinHerb" gastierte in der Emmauskirche

HEISTERBACHERROTT · Fünf Damen und das Tabuthema Tod. Fällt das einem Ensemble, das sich literarisch und musikalisch mal witzig, mal frech, mal nachdenklich mit den Dingen des Lebens beschäftigt, eigentlich schwer? "Nein, eher ist es uns schwergefallen, nicht nur Schweres zu bringen", sagt Hedi Schumacher von der Gruppe "FeinHerb" aus Hennef.

 Die Vorsitzende des Hospizdienstes, Irene Feldhaus (rechts), begrüßt in der Emmauskirche die Gruppe "FeinHerb".

Die Vorsitzende des Hospizdienstes, Irene Feldhaus (rechts), begrüßt in der Emmauskirche die Gruppe "FeinHerb".

Foto: Roswitha Oschmann

Mit ihrem Programm "Wenn der Himmel mit der Erde..." gastierte die Truppe auf Einladung des Ökumenischen Hospizdienstes Ölberg in der Emmauskirche. Es mussten noch Stühle herbeigeschafft werden, so groß waren der Andrang und wohl auch die Neugier auf das Quintett, das unter einem Namen firmiert, bei dem allenfalls die Assoziation von Schokolade oder Wein aufkommt.

Es ist das Feine, Herbe, Liebliche und das Bittere des Lebens, dem die Frauen auf der Spur sind. Auch bei diesem speziellen Auftritt, bei dem sie all das beleuchteten, was das Dasein zwischen Himmel und Erde ausmacht: Ängste, Trauer, aber auch Freude, Humor, Ehrlichkeit, Dankbarkeit und Glück waren Facetten ihrer Lieder und Texte. "Wir möchten das Gleichgewicht zwischen Leichtigkeit und Schwere herstellen", meinte Hedi Schumacher.

Irene Feldhaus, die Vorsitzende des Hospizdienstes in Königswinter, sagte in Anspielung auf den Namen des Ensembles: "Unserem Hospizdienst begegnen meist die feinen und herben Dinge am Ende eines Lebens. Auch da hat das Herbe genauso Raum wie das Feine und Liebliche.

Die Gruppe hat den Fokus auf das Thema Tod und Sterben gelegt: Wie gehen wir damit um - gelassen, selbstverständlich, ängstlich, traurig?" Auch die eigenen Erfahrungen spiegelten sich im Programm wider. Ursula Welter: "Wir haben versucht, uns einzufühlen in das Thema." Und Anni Peters stellte fest, dass sie sich auch innerhalb des Ensembles bei der Erarbeitung des Programms nähergekommen sind.

Hedi Schumacher hat selbst eine Freundin beim Sterben begleitet. Mit drei Texten setzte sie der Verstorbenen gewissermaßen ein Denkmal: "Komm", "Alles wird gut" und "Zurückgeblieben" waren Ausdruck von Hoffnung, Trost und Trauer. Die Musik dazu machte Anni Müller. Oder: Monika Heints textete und komponierte das "Lied für meinen Vater". "Horizont", "Sternstunde", "An die Sonne", "Gesang der Bäume", "Hering und Makrele", "Wasser des Lebens" oder "Gracias a la vida" waren weitere vielsagende Titel des Auftritts.

Vor allem der Wechsel zwischen nachdenklichen und heiteren Texten, einfühlsamer und fröhlicher Musik forderte den Applaus des Publikums heraus. Und schließlich waren die Besucher selbst gefordert: Sie summten zum Klang der Shruti-Box, einem indischen Instrument. Der Eintritt war frei. Spenden flossen dem Hospizdienst zu.

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