Atelier Meerkatze in Königswinter Faszinierendes Farbenspiel

KÖNIGSWINTER · Vielen Westernhelden diente das Tal des Todes als beeindruckende Filmkulisse. Und für Kurt Volkert war das Death Valley der Höhepunkt seiner Reise durch den amerikanischen Südwesten. Mit seiner Frau Gisela fuhr er im Mai durch fünf US-Bundesstaaten - 2500 Kilometer von Santa Fé bis San Francisco legte er zurück.

 Eindrücke seiner USA-Reise hat Kurt Volkert in seinen Bildern verarbeitet.

Eindrücke seiner USA-Reise hat Kurt Volkert in seinen Bildern verarbeitet.

Foto: Roswitha Oschmann

Der frühere Kameramann schoss dabei rund 1400 Fotos. In seinem Atelier in der Meerkatze malte er in Rekordzeit die schönsten in Öl. Und eben hier werden nun 35 seiner Bilder und sieben Zeichnungen ausgestellt.

"Es ist atemberaubend. Man steht mit offenem Mund vor den riesigen Steinblöcken", sagt der Künstler. Dieser Teil des Landes war Kurt Volkert bis dahin unbekannt, obwohl er im Alter von 20 Jahren in die USA auswanderte. Aber ab 1967 war er als Kameramann und Kriegsreporter für den Fernsehsender CBS vor allem in Asien unterwegs, bis er 1993 nach Königswinter zog und hier mit seiner Frau das alte Fachwerkhaus an der Meerkatzstraße renovierte und es zu einem Hort der Kunst machte. Seit zwei Jahren führt dort Axel Wendelberger die Regie, der auch die Idee zur Ausstellung hatte.

"Es ist wildes Land im Gegensatz zur Ostküste, weite Strecken sind unbewohnt. Es ist Indianerland mit großen Nationalparks", berichtet Volkert. Der Betrachter der Bilder erhält eine Ahnung von der umwerfenden Wirkung dieser grandiosen Natur, von dem sich stets änderndem Licht und schwitzt förmlich mit im "Heizkessel" Death Valley. "Die Fotos waren meine Skizzen", sagt Volkert. Es ist ihm wunderbar gelungen, die Farben einzufangen und die bizarren Gebirge, leere Wüsten, ausgetrocknete Salzseen auf der Leinwand zu abstrahieren. Die Tafelberge im Monument Valley, das innerhalb der Navajo-Nation-Reservation liegt und auch von den Navajo-Indianern verwaltet wird, zeigen ein faszinierendes Farbenspiel.

Die wuchtigen Felstürme und spitzen Felsnadeln dort, die Skulpturen ähneln, lassen der Fantasie freien Lauf. Der Blick auf die Totem Pole genannte Figurengruppe indes eröffnet eine geradezu unwirkliche Szenerie - ein plötzlicher Lichteinfall "webt" einen goldenen "Schleier" auf das Bild. Die Stadt Santa Fé, bereits im 12. Jahrhundert eine Indianer-Siedlung, lieferte Kurt Volkert die Motive für eine uralte Indianerbehausung und für die aus Lehm gebrannte Kirche von 1610.

Dort fotografierte er auch eine Straßensängerin mit Traumstimme und Papierrosen im Haar - "Conchita". Der Künstler zeichnete gekonnt Santa Fé nach einem 150 Jahre alten Foto, den alten Indianer und den Trail-Boss. Die pure Wildwestromantik, die an John-Wayne-Klassiker wie "Ringo" erinnert. Und eigentlich müssten gleich Ringo Kid, Alice und

Dr. Boone durch die Tür der Meerkatze treten - direkt aus dem Monument Valley kommend, durch das sie mit der Postkutsche jagen, umringt von reitenden Indianern.

Die Ausstellung wird am Samstag, 26. September, um 19 Uhr im Atelier Meerkatze in Königswinter, Meerkatzstraße 2, eröffnet. Sie ist zu sehen am Sonntag und Montag, 27. und 28. September, jeweils von 14 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung unter Tel. 02223/2958600.

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