Kunsthandwerkermarkt "Es ist wunderschön hier"

KÖNIGSWINTER · Kreativ und vielfältig: Im Park und Innenhof von Haus Bachem hat der 13. Kunsthandwerkermarkt stattgefunden.

Höchst konzentriert: Zwei Nachwuchshandwerkerinnen bei der Arbeit.

Höchst konzentriert: Zwei Nachwuchshandwerkerinnen bei der Arbeit.

Foto: Frank Homann

Bei der Weinlese 2013 am Drachenfels erhielten die Winzer offensichtlich nicht nur Hilfe durch die Heinzelmännchen, sondern auch durch den Drachen. Veronika Dietz muss sein heimliches Treiben im gesperrten Weinberg beobachtet haben, denn die Keramikermeisterin aus Königswinter entwarf ein Trinkgefäß, auf dem der Drache Trauben erntet.

Beim Motiv für 2014 lümmelt der Drache in der Presse. Auch diese beiden Winzerbecher waren beim 13. Kunsthandwerkermarkt der Stadt in Park und Innenhof von Haus Bachem zu entdecken.

Der riesige Drachenkopfausleger schaute auf die Passanten auf der Drachenfelsstraße, denn Veronika Dietz hatte ihren Stand direkt an der Eingangspforte aufgemacht. Besonders Kinder bestaunten dieses ansehnliche Monster mit den großen Glubschaugen.

Und sie konnten bei Dietz' Tochter Li Mascha und den Lehrlingen Muriel Dicke und Jana Scherer selbst versuchen, Drachen zu töpfern. Die Eltern konnten derweil Kaffee trinken bei den Damen der Evangelischen Frauenhilfe oder der Katholischen Frauengemeinschaft, die quasi mit kunsthandwerklicher Backfertigkeit traumhafte Torten gezaubert hatten. Oder sie schauten, was die insgesamt 37 Aussteller zu bieten hatten.

Vizebürgermeister Sokratis Theodoridis eröffnete am Samstag die Veranstaltung und wünschte den Kunsthandwerkern gute Geschäfte und zahlreiche Kunden. Am ersten Tag hatten sich womöglich Interessenten von den Unwetterwarnungen abschrecken lassen. Am Sonntag kamen einige Besucher mehr.

Es gab eine Fülle von Arbeiten aus allen Bereichen des Kunsthandwerks. Rund um das Sebastianuskreuz steckten Holzobjekte mit Antikglas, das im Sonnenlicht kräftig leuchtete. Die Farbenspiele dieser Sonnenfänger lockten Passanten auf den Markt. Am Stand hatte Wolfgang van Boxem auch Lampen und Windlichter aus diesem Material. "Wir sind zum zweiten Mal hier, der Markt ist klein, individuell und gemütlich", sagte der Kunsthandwerker aus der Nähe von Heidelberg.

"Es ist wunderschön hier", meinte Keramikermeisterin Iris Brunner aus der Nähe von Marbach. Bei ihr gab es neben Gebrauchskeramik hübsche Wasserspiele mit Froschkönigen und Keramikhexen. Bei Hartmut Wicke aus Bonn flogen Kraniche am Mobile, liefen Enten durchs Gras oder baumelten Lampenschirme - alles gedrechselt.

"Ich glaube, für den Markt ist zu wenig Werbung gemacht worden", kritisierte er am Samstag. Dagegen schwärmte Petra Risse aus Aachen an ihrem Schmuckstand: "Das Ambiente ist traumhaft, der Markt ist liebevoll organisiert. Ich habe hier schon einen Kundenstamm."

Schmuck war auch bei diesem Kunsthandwerkermarkt wieder ein großes Thema - vom edlen Gold- oder Silberschmuck bis hin zu Kreationen aus Steinen von Sabine Neuefeind aus Königswinter, die sie aus Afrika holt. Die Wirkung erklärte sie den Besuchern auch. "Serpentin unterstützt Bronchien und Nieren." Andere Ketten waren aus Seife, etwa die beim Naturseifenstand von Helga Kurtenbach aus Aegidienberg.

Und es gab Skulpturen wie "Herr Hörn". "Herr Hörn ist ein Wortspiel zu 'herhörn'", klärte Jutta Vogelsberger aus Moers auf. Engelbert Leichauer aus Frankreich war mit Metalluhren vertreten. Schmetterlinge aus Glas, Schals, Kreationen aus Filz oder Leder - die Kreativität war enorm. Mit einem guten Gefühl radelte nach Hause, wer sich bei Marianne Friedrichs und Thomas Oswald aus Niederdollendorf einen Fahrradschutzengel aus Holz besorgt hatte.

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