Kommentar Erinnerung wach halten

KÖNIGSWINTER · Vor 70 Jahren traf der Zweite Weltkrieg auch Königswinter mit voller Wucht. Obwohl Fotografieren damals strengstens verboten war, um der feindlichen Propaganda nicht in die Karten zu spielen, hielten sich viele Königswinterer nicht daran und lichteten die Schäden in ihrer Stadt ab.

Die Fotos aus privater Hand, die dem General-Anzeiger zur Verfügung gestellt wurden, erinnern noch einmal an den Tag, an dem 56 Menschen ihr Leben verloren und 600 Bürger obdachlos wurden. Bis dahin war das Kriegsgeschehen an den Menschen im Siebengebirge weitgehend vorbeigegangen.

Das Siebengebirgsmuseum hat sich bereits im Jahr 2005 aus Anlass des Kriegsendes vor 60 Jahren intensiv mit den Folgen des Zweiten Weltkrieges im Siebengebirge auseinander gesetzt. Nach der Rheinüberquerung amerikanischer Einheiten über die Brücke von Remagen im März 1945 wurde das Siebengebirge zum Schauplatz erbitterter Kämpfe.

Sie forderten zahlreiche Tote und Verletzte sowohl unter den Soldaten als auch unter der Zivilbevölkerung. Die Tage bedeuteten für die Menschen, die Zuflucht in den Ofenkaulen oder in Steinbruchtunneln suchten, den Höhepunkt einer entbehrungsreichen Zeit.

Im kommenden Jahr jährt sich das Ende von Hitler-Deutschland zum 70. Mal - vielleicht ein erneuter Anlass für das Regionalmuseum, Rückschau zu halten. Es gibt nicht mehr viele lebende Zeitzeugen, die von der damaligen Zeit berichten können. Hier kann das Museum wertvolle Arbeit leisten, um das damalige Geschehen auch für spätere Generationen lebendig zu halten.

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