Versorgungsunternehmen Rhenag Erdgasleitung wird nach Pleiserhohn verlegt
PLEISERHOHN · Die Rhenag schließt einen der letzten weißen Flecken bei der Erdgasversorgung in Königswinter. In den nächsten Wochen wird eine 1500 Meter lange Leitung von Uthweiler nach Pleiserhohn verlegt, wie Bernd Lagermann, Leiter Netzservice Königswinter, am Dienstagabend im städtischen Bau- und Verkehrsausschuss berichtete.
262 Menschen lebten am 31. Dezember in Pleiserhohn. Sie gehören bisher zu den rund drei Prozent der Haushalte in Königswinter ohne Zugang zu Erdgas. Bislang hatte die Rhenag einen Anschluss des Ortes stets als unwirtschaftlich dargestellt. In der Vergangenheit hatte es zwar immer wieder Einzelanfragen gegeben, bei einer Befragung in den Jahren 2005/2006 war das Interesse nach Aussage von Lagermann jedoch "relativ überschaubar" gewesen.
Um eine Wirtschaftlichkeit darstellen zu können, müsste man durchschnittlich alle 50 Meter einen Hausanschluss haben, hieß es damals. Ende vergangenen Jahres führte das Versorgungsunternehmen dann erneut eine Befragung durch. Ergebnis: 23 Prozent der Grundstückseigentümer bekundeten ihr Interesse. Daher entschloss sich die Rhenag, die Versorgungslücke nun zu schließen. Eine Verlegung der Leitung anlässlich der Sanierung der L 331 im vergangenen Herbst wurde allerdings verworfen. "Wir haben uns gegen diese Variante entschieden, weil die Auflagen bei einer solchen Maßnahme wesentlich höher gewesen wären", sagte Lagermann im Ausschuss.
Stattdessen wird die Leitung nun an die Pfarrer-Wichert-Straße in Uthweiler angebunden und im Einpflugverfahren über einen Feld- und Wiesenweg nach Pleiserhohn verlegt. Eine spezielle Maschine öffnet dabei das Erdreich, verlegt die Rohre und verschließt das Loch wieder mit Erde. Das erspart den Einsatz von Baggern oder anderen Baumaschinen. Im Bereich eines Bachs wird die Leitung mittels einer gesteuerten Spülbohrung unter dem Wasserlauf verlegt. Am Pleiserhohner Ortseingang werden die gelben Schläuche auf der Straße "Zur Sandkaule" zurzeit schon gelagert. Über die "Sandkaule" wird die Leitung zunächst bis in die "Köschbitze" verlegt. Lagermann rechnet durch die moderne Technik mit einer Bauzeit von lediglich drei bis vier Wochen.
Zwei neue Gasversorgungsleitungen wurden im laufenden Jahr auch im Neubaugebiet Limperichsberg in Thomasberg verlegt. Diese Leitungen sind 670 und 360 Meter lang. Ein weiteres Neubaugebiet am Taubenbergweg in Ittenbach wurde mit einer 460 Meter langen Leitung ausgestattet. Zudem wurde auf der Königswinterer Straße in Ittenbach eine 80 Meter lange Leitung verlegt.
Auch in ihrem zweiten Segment blieb die Rhenag in diesem Jahr nicht untätig. Die Petersbergstraße (250 Meter) und die Friedenstraße (255 Meter) in Niederdollendorf wurden mit neuen Wasserhauptrohrleitungen ausgestattet. Auch für das Bauprojekt im Park Trillhaase zwischen Hauptstraße und Rhein wurde eine 140 Meter lange Wasserleitung verlegt.
