Hospizdienst Königswinter-Oelberg Einrichtung soll zwei Palliativbetten erhalten

HEISTERBACHERROTT · Mittlerweile sind 50 ehrenamtliche Hospizbegleiter für den Ökumenischen Hospizdienst Königswinter-Oelberg aktiv. Die Vorsitzende Irene Feldhaus sagte auf der Jahreshauptversammlung: "Darüber sind wir sehr froh, denn die Anzahl der Begleitungen ist stark angestiegen."

2013 wurden insgesamt 63 Familien betreut. Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres erbaten sich bereits 36 Familien Hilfe. Die Zeitspanne der Begleitungen von Schwerstkranken und Sterbenden reiche von wenigen Tagen oder gar Stunden über mehrere Monate bis hin zu einem Jahr oder in Ausnahmefällen sogar länger, so Feldhaus.

Die Vorsitzende dankte den Hospizbegleitern für ihr immenses Engagement, das nicht nur zeitlichen Einsatz verlange, sondern auch Einfühlungsvermögen. Voraussetzungen für ihren Dienst seien eine fundierte Ausbildung und stetige Fortbildungen. Da das Arbeitspensum für Koordinatorin Rita Schmitz immer weiter steige, stellte der Verein Ende 2013 mit Babette Hünig eine zweite Koordinatorin ein, die nun für den Bereich Trauer zuständig ist. Der Hospizdienst führt mittlerweile auch ein Trauercafé in der Altstadt, wo sich an einem Sonntagnachmittag im Monat Betroffene einfinden.

Und der Verein möchte sich wappnen für sein Projekt "Palliativbetten". Peter Schäfer, der sich an diesem Abend als zweiter Vorsitzender verabschiedete, aber dennoch künftig dieses Vorhaben betreuen wird, informierte darüber. Vor wenigen Wochen schloss der Verein mit der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe, Träger von Haus Katharina, einen Vertrag über die Einrichtung von zwei Palliativbetten in dem gerade im Bau befindlichen neuen Altenheim. Schäfer: "Ab Sommer 2015 wird es dort zwei Palliativbetten geben. Diese Betten sind für eine Belegung durch den Hospizdienst reserviert."

Das bedeutet: Der Träger des Altenheims hält Betten zur Kurzzeitpflege vor, wo sterbende Menschen palliativmedizinisch von ortsansässigen Ärzten und palliativpflegerisch vom Träger versorgt werden und vom Verein "Oelberg" begleitet werden können. Bis dahin gebe es noch viel zu tun. Dabei geht es etwa um die Kostenfrage für die Ausstattung der beiden Einzelzimmer, um das Verfahren zur Belegung oder um den Dienst der Ehrenämtler. Schäfer: "Noch zu klären ist, wie präsent der Hospizdienst im Haus Katharina sein muss - jeden Tag oder wie oft und wie viele Stunden am Tag."

2013 hatten die Mitglieder bereits einen Beschluss gefasst, um Rücklagen für das Projekt zu bilden. Ein nicht abschließend kalkulierbarer Kostenblock stelle das Belegungsrisiko dar. Das trage zur Hälfte der Träger des Altenheims beziehungsweise die Gesellschaft der Franziskanerinnen (GFO). Für die anderen 50 Prozent gebe es noch keine Festlegung.

Schäfer: "Diese Regelung ist die einzige aufschiebende Bedingung für das Inkrafttreten der Kooperationsvereinbarung." Zu dem Thema Finanzierung des Risikobetrags für die Jahre von 2016 bis 2018 sei bereits ein Gesprächstermin mit dem Bürgermeister vereinbart. 2012 hatte die Stadt eine Anschubfinanzierung in Aussicht gestellt.

Der Vorstand

Zur neuen zweiten Vorsitzenden ist Annette Melzer als Nachfolgerin von Peter Schäfer gewählt worden. Sie setzte sich eindeutig gegen Gegenkandidatin Beatrix Herrmann durch. Mipsi Kullack ist neue Beisitzerin, mit Dorothee Efferoth hatte sie ebenfalls eine Gegenkandidatin. John Peter wurde zum Kassenwart gekürt. Irene Feldhaus ist seit Gründung 2006 Vorsitzende. Ihre turnusmäßige Wahl steht im nächsten Jahr an, ebenso die von Beisitzerin Brigitte Fischer.

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