Sozialpädagogische Familienhilfe Königswinter Eine Kaffeetafel für die Spender

KÖNIGSWINTER · Die junge Mutter hatte weder ein Bett für ihr Kind, noch ein Lager für sich selbst. Es fehlte ihr an weiteren Möbeln, an Bekleidung und vielem mehr. Kein guter Start ins Leben für das Neugeborene und eine enorme Belastung für die Mutter. Aber da gibt es eine Institution in Königswinter, die in solchen Notfällen schnell und unbürokratisch Hilfe leistet: die sozialpädagogische Familienhilfe des Servicebereiches Kinder, Jugend und Familie bei der Stadtverwaltung.

 Kaffee und Kuchen kredenzte Bürgermeister Peter Wirtz.

Kaffee und Kuchen kredenzte Bürgermeister Peter Wirtz.

Foto: Frank Homann

Die Sozialarbeiterinnen Renate Kraheck und Desiree Ockenfels haben es sich auf die Fahnen geschrieben, in solchen Situationen alles in Bewegung zu setzen, um schnelle Hilfe zu ermöglichen, über ihren regulären Dienst hinaus. Für diese Arbeit steht ihnen ein "Topf" zur Verfügung, der immer wieder mit Spenden gefüllt wird. Um Dank zu sagen, wurden jetzt treue Spender, die immer wieder Mittel zur Verfügung stellen, zu einer Kaffeerunde ins Haus Bachem eingeladen.

Bürgermeister Peter Wirtz schenkte Kaffee aus und schaufelte Torte auf die Teller. "Seit vielen Jahren helfen Sie. Das ist einfach klasse", sagte er. "Es ist eine Hilfe, die im Stillen für andere Menschen erfolgt." Renate Kraheck hatte mit Amtsantritt bei Privatleuten und Vereinen um Hilfe gebeten, um sozial schwache Familien unterstützen zu können.

"In dem Topf ist immer etwas drin. Das Geld kommt da an, wo es nötig ist", sagte sie und bedankte sich ebenfalls, auch im Namen von Dezernentin Heike Jüngling und Bettina Linden, der Leiterin des Jugendamtes, bei den Geldgebern. Dabei handelt es sich um die Firmen Pees-Immobilien und Doering-Immobilien, die Kolpingfamilie Oberpleis und den Lions-Club Siebengebirge, dessen Präsident Martin Weinberg die Einladung jedoch nicht annehmen konnte. Kraheck: "Der Lions-Club ist uns seit Langem wohlgesonnen, unterstützt auch die Feriennaherholung und hat den betreuten Eltern und Kindern auch schon einen gemeinsamen Wochenendausflug finanziert."

Acht Familien sind es aktuell. Maria Haaks von der Kolpingfamilie berichtete von Aktionen wie einem Kuchenverkauf und einem Flohmarkt, deren Erlöse in den Topf flossen. Und sie erzählte von einem Kind, das zu einer Wanderung während der Feriennaherholung in Flip-Flops antrat. Es stellte sich heraus, es hatte keine anderen Schuhe. Die dann - finanziert aus dem "Topf - umgehend gekauft wurden.

Haaks Schwester Martina Pannenbecker-Frings gehört ebenfalls zu dem Netzwerk. Im katholischen Pfarrheim wurde ein Basar für Kommunionkleider veranstaltet, mit dem Ziel, den "Topf" zu füttern. Die Georgs-Pfadfinder führen Kleidersammlungen durch oder helfen bei Umzügen. Über einen Kleiderbasar wurde auch Gerda Doering auf das Hilfswerk aufmerksam. Beim Apfelsonntag in Oberpleis baute ihr Unternehmen ein Glücksrad auf und verdoppelte den eingespielten Betrag.

Birgit Pees vom Immobilienteam Pees berichtete, wie sie über eine Weihnachtsgutscheinaktion der Ittenbacher Schule für bedürftige Kinder in das Netzwerk gelangt war und die Sache nun jedes Jahr unterstützt. Sie betonte: "Ich finde das Engagement Renate Krahecks toll. Uns geht es gut, wir müssen teilen."

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