Limperichsberg Ein Spaziergang durch das größte Neubaugebiet der Stadt

THOMASBERG · Der erste Bauherr am Limperichsberg, ein örtlicher Handwerker, hat alles richtig gemacht. Ganz oben auf dem zurzeit tief verschneiten Berg entsteht sein neues Zuhause. Wenn die derzeitige Baustraße einmal nicht mehr den Namen Planstraße A, sondern "Domblick" tragen wird, wird der Name tatsächlich Programm sein. Denn von dort oben schweift der Blick bis nach Köln.

Vorgeschlagen hat den Namen "Domblick" der Bürgerverein Thomasberg. Beim Rundgang mit dessen Vorsitzenden Hermann Josef Thomas, seinem Stellvertreter Gerhard Langschwager und Stadtplanerin Anya Geider von der Verwaltung entsteht das größte Neubaugebiet der Stadt zumindest schon mal im Kopf. Und etwas Fantasie gehört schon dazu, sich vorzustellen, dass hier in spätestens acht Jahren 158 Grundstücke mit Einfamilienhäusern und Doppelhäusern gebaut sein werden.

Vor dem Satzungsbeschluss des Stadtrates im Sommer 2006 war die Bebauung heftig diskutiert worden. Die Bürgerinitiative "Rettet den Limperichsberg" wollte sie zuerst verhindern und forderte bis zuletzt, unterstützt von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, eine Zweiteilung des Bebauungsplans und den Verzicht auf die Sammelstraße zwischen Dollendorfer Straße und Siebengebirgsstraße. Damit konnte sie sich aber ebenso wenig durchsetzen wie mit ihrer Forderung nach einem breiten Grünzug durch das Neubaugebiet.

Einen schmaleren Grünzug wird es jedoch geben. Der Bürgerverein hat hierfür zusammen mit dem lokalen Netzwerk "Blühende Landschaft Königswinter" bereits einen Entwurf erarbeitet. "Wir suchen noch Sponsoren, damit die Pflege des Grünzugs auch nachhaltig ist", sagt Thomas. Einen Schritt weiter ist der Bürgerverein beim Kreisel. Hier hat man einen Landschaftsgärtner gefunden, der die Mitte des Kreisverkehrs bepflanzen will.

Der Antrag liegt noch bei der Stadt, die dies mit dem Landesbetrieb Straßen abstimmen muss. Zusätzlich sollen einige Basaltsteine im Kreisel an die Steinbrüche erinnern, in denen viele Thomasberger früher ihr Tagwerk verrichteten. Die Planstraße A soll in diesem Jahr noch bis zum Rewe-Markt gebaut werden und wird dort auf die Siebengebirgsstraße treffen. Dann kann auch die Planstraße C gebaut werden, die das Gebiet zwischen der Planstraße A und der Siebengebirgsstraße erschließen wird.

Das Neubaugebiet wird auch an den bereits vorhandenen Terrassenweg angeschlossen. Die Planstraße F wird später als Verlängerung ebenfalls den Namen Terrassenweg tragen.

Öffentliche und private Grünflächen, ein Bolzplatz und ein Bouleplatz nahe der alten Turnhalle an der Straße "Am Limperichsberg" sind geplant. Außerdem mehrere Fußwege. Auch eine Kindertagesstätte ist vorgesehen, wenn denn der Bedarf angesichts von fünf vorhandenen Kitas in Thomasberg und Heisterbacherrott wirklich gegeben ist. Der "Naherholung" dient der Rundweg um den alten Steinbruch, der erhalten bleibt. Ihm verdankt der Limperichsberg seinen Namen.

Der Bürgerverein würde das Neubaugebiet gerne auch nutzen, um eine neue Begegnungsstätte, vielleicht mit einem Schachbrett und einigen Bänken, zu schaffen, wo sich die Thomasberger künftig treffen können. "Unser Ort hat ja kein Zentrum. Das ist unser Problem", sagt Thomas. Der kleine Dorfplatz mit dem "Strücher Steinhauer" und der Steinbruchlore an der Wiesenstraße werde kaum als solcher angenommen. So könnte das Neubaugebiet dem Ort nicht nur viele neue Einwohner, sondern auch einen Treffpunkt bringen. Mit Domblick.

Die nächsten Schritte: So wächst der Limperichsberg

  • 2012: Neubau Kreisverkehr an der Dollendorfer Straße; Bau der Planstraße A (künftiger Name "Domblick") mit 42 Grundstücken, 1. Bauabschnitt (425 m).
  • 2013: Planstraße A (künftiger Name "Domblick"), 2. Bauabschnitt bis zur Siebengebirgsstraße (Gesamtlänge 645 m) mit 23 Grundstücken, Planstraße C (435 m) mit 38 Grundstücken.
  • 2014: Planstraße D (350 m) mit 29 Grundstücken.
  • 2015: Planstraße F (130 m) mit neun Grundstücken; Bau der Planstraße B (176 m) mit 15 Grundstücken; Bau der Wendeanlage auf der Wiesenstraße.
  • 2016: Endausbau der Planstraße A, 1. Bauabschnitt.
  • 2017: Endausbau der Planstraße A, 2. Bauabschnitt; Endausbau des Fußwegs im Bereich der Planstraße A (175 m).
  • 2018: Endausbau der Planstra?ße D.
  • 2019: Endausbau der Planstraße B, Endausbau der Planstraße F, Endausbau des Fußwegs im Bereich der Planstraße F.
  • 2021: Endausbau der Grengelsbitze mit zwei Grundstücken.
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