CJD-Realschule in Königswinter Ein Raum für neue Perspektiven

SIEBENGEBIRGE · "Und Action - Klappe, die erste!" Fabian Kanthak will Regisseur werden und sich sogar selbst dramatischen Filmstoff ausdenken. In der Realschule des Königswinterer CJD hat er jetzt die besten Voraussetzungen, sich auf diesen Beruf vorzubereiten.

Womöglich geht sein Traum tatsächlich in Erfüllung. Denn im Schulgebäude wurde jetzt ein komplettes Video-Studio für das Fach Mediendesign eröffnet.

Das Besondere: Fachlehrer Manuel Carmenia hatte gemeinsam mit Schülern der Klasse 10 T sogar während der Sommerferien viel Zeit investiert, um aus dem ehemaligen Informatikraum ein modernes Studio zu gestalten. Dabei kam den Schülern auch ihre gute handwerkliche Ausbildung zugute, die sie gleich in der Eingangsklasse der Realschule erhalten haben, sowie der Technikunterricht in der sechsten bis achten Klasse. So entwickelten und bauten die Schüler selbst ein Pult und die Kopfhörerhalter aus Holz. Ebenfalls aus diesem Material stellten sie Sockel mit Diebstahlschutz für die Computer her. Und die Greenscreen-Wand ist ebenfalls Marke Eigenbau. Ausgestattet wurde der Raum mit neun hochwertigen Computern, mit Spiegelreflexkameras, einer Soundanlage und professionellem Filmequipment. Auch eine Belüftungsanlage erhielt der fensterlose Raum.

CJD-Gesamtleiter Rainhard Koglin dankte Lehrer Carmenia und dessen Helfern aus der Schülerschar für das Vorantreiben und Umsetzen des Projekts. 20.000 Euro wurden hineingesteckt, 6000 Euro davon steuerte der Förderverein des CJD bei. Dessen Vorsitzende Gabriele Knoth war ebenso begeistert von dem Ergebnis der Aktion wie Realschulleiter Andreas Breitenstein. Manuel Carmenia erläuterte, was alles gemacht werden kann in dem neuen Studio - so können Videos, Fotos und Audiodateien aller Art bearbeitet werden. "Die Schüler werden erlernen, wie Medien funktionieren und selbst Videos erstellen."

Rainhard Koglin regte an, dass die Schüler einen Imagefilm über das CJD drehen. Natürlich steht das Studio auch dem CJD-Gymnasium, dem Internat und dem AG-Bereich zur Verfügung. Und eben die Technikklassen neun und zehn der Realschule werden sich hier mit Medientechnik befassen. Andreas Breitenstein: "Wir möchten den Schülern Perspektiven eröffnen. Wer hier Spaß gewinnt an solchen Berufen wie Toningenieur oder Kameramann, wird seinen Weg weitersuchen, Abitur machen, studieren." So ist Thomas Heinemeyer ganz auf Filmanimation eingestellt und möchte 3-D-Artist werden. "Nach der Realschule will ich Abitur machen und eine Ausbildung bei der Pixl Visn Media Arts Academy." Paul Hülder wird Landmaschinenmechatroniker. Trotzdem kann er dem neuen Studio viel abgewinnen. "Die PC-Arbeit macht Spaß." Es kann ja nicht jeder zum Film. Fabian Kanthak: "Aber Hollywood wäre das Größte."

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