Weingut Sülz in Oberdollendorf Ein Platz mit Wiedererkennungswert

OBERDOLLENDORF · Die Arbeiten zur Verschönerung des Platzes vor dem Weingut Sülz in Oberdollendorf sind nach einigen Monaten Verzögerung nun in vollem Gange. Nach den ersten Wochen nimmt jetzt die Neugestaltung der Stützmauer zwischen der Bachstraße und "Cahn's Berg" sichtbare Formen an.

Die Erde an dem steilen Hang ist abgetragen. Erste Winkelstützelemente, die den Hang zur Straße hin abfangen sollen, sind bereits aufgestellt. "Bisher konnte man noch keinen großen Baufortschritt sehen, da sehr viele Vorarbeiten nötig waren", sagt Walter Stricker, Bauleiter der Stadt Königswinter.

Wenn keine unvorhergesehenen Probleme auftreten, werde es von jetzt an zügig weiter gehen, so Stricker. Das gesamte Bauprojekt soll in sieben Wochen abgeschlossen sein. "Wir rechnen mit einer Fertigstellung bis zum 16. Oktober", sagt Sascha Erhard vom Planungsbüro "Club L 94" Landschaftsarchitekten.

Nachdem die Stützelemente eingebracht worden sind, folgt die Erneuerung der alten Natursteinmauer, die den Hang optisch ansprechend einfassen soll. Da die neue Mauer im Vergleich zur alten Betonwand ein Stück nach hinten versetzt wird, gewinnt die Bachstraße etwa 1,20 Meter an Breite. Der gewonnene Raum wird für vier neue Auto-Stellplätze verwendet. Zudem werden der alte Straßenbelag und die bisherigen Bordsteine entfernt. Zum Schluss erhält die Kreuzung ein neues Straßenpflaster aus Basaltsteinen. "Damit bekommt der Platz ein Wiedererkennungsmerkmal, dass Besucher in der ganzen Kulturlandschaft finden können", sagt Gisela Jacob vom Planungsamt des Rhein-Sieg-Kreises.

Informationstafeln, die noch auf dem Platz installiert werden, weisen zusätzlich auf die Verbundenheit von Gut Sülz mit der Klosterlandschaft hin. Die Neugestaltung des Platzes ist der letzte Baustein des Regionale 2010-Projekts "Klosterlandschaft Heisterbach". Ursprünglich sollten die Arbeiten am Platz vor Gut Sülz bereits Anfang April beginnen. Doch der Plan der Wiederherstellung der alten Bruchsteinmauer an der Bachstraße hatte Bedenken bei der Baufirma hervorgerufen. Es habe zunächst eine neue Statik erstellt werden müssen, erklärt Erhard. Insgesamt seien durch die notwendige Stabilisierung der Mauer durch die Winkelstützelemente Mehrkosten in Höhe von 6000 Euro entstanden.

Laut Aussage des Rhein-Sieg-Kreises soll die Baumaßnahme rund 340.000 Euro kosten. 80 Prozent der Summe übernimmt das Land. Den restlichen Betrag teilen sich die Stadt Königswinter (ein Drittel) und der Rhein-Sieg-Kreis (zwei Drittel).

Weingut Sülz

Das Weingut Sülz wurde im Jahr 966 erstmals gemeinsam mit dem Ort "Dullendorf" urkundlich erwähnt. Es war seit dem 14. Jahrhundert im Besitz der Klosterabtei Heisterbach. Bis zur Kirchenaufhebung 1803 war das Gut Mittelpunkt der Heisterbacher Weinwirtschaft. Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte es Sibille Mertens-Schaafhausen, die es 1857 an den Kaufmann David Cahn verkaufte.

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