Kommentar Ein Fall von Ignoranz

Bad Honnef · Probleme mit dem Internet oder Telefonanbieter sind eine ärgerliche Angelegenheit - wer kennt das nicht? Die Anwohner in Niederdollendorf, die nun schon seit einer Woche auf die Entstörung ihres Anschlusses warten, können davon zurzeit ein Lied singen.

Eines muss man dem Netzbetreiber zugestehen: Fehler können passieren; manche sind unnötig, andere unvermeidlich - menschlich sind sie in jedem Fall.

Für die betroffenen Arztpraxen und die Apotheke an der Godesberger Straße sowie für das Kinder- und Jugendheim Probsthof ist es allerdings längst nicht mehr nur "ärgerlich", denn die Einrichtungen tragen neben eigenen wirtschaftlichen Interessen auch eine Verantwortung für das Gemeinwohl. Auch sie sind seit einer Woche von der Außenwelt abgeschnitten.

Wenn Patienten dauerhaft mit BesetztZeichen rechnen müssen, wenn sie gesundheitlichen Rat suchen, oder gar medizinische Hilfe benötigen; wenn das Jugendamt beim Kinderheim nicht durchkommt, wenn ein Kind gefährdet ist und eine schnelle Unterbringung organisiert werden muss - dann ist das ein ernsthafter Grund zur Beunruhigung.

Doch damit nicht genug: Wenn die betroffenen Einrichtungen in ihrem Bemühen um eine Lösung des Problems zudem nur ungenügende Informationen von der Deutschen Telekom erhalten, dann grenzt es von Seiten des Netzbetreibers an blanker Ignoranz. Ein Einzelfall? Leider nein.

GA-Leser aus Aegidienberg hatten sich beklagt, dass sie von der Telekom nur allgemeine Antworten erhalten hätten, als sie nach dem Unwetter vom 29. Juli ebenfalls eine Woche lang ohne Telefonnetz und Internet auskommen mussten. Ähnliches berichteten Anfang Juli Anwohner der Straße "Auf der Bonnenbitze" in Vinxel. Es liegt offensichtlich eine Störung vor bei der Deutschen Telekom. Die Frage ist nur: "wo?"

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