Bürgerverein Rauschendorf Ehrenamtler finden "entsorgten" Fernseher und Computerbildschirm

RAUSCHENDORF · "Es ist einfach nur traurig", sagt Siegfried Rösener. Dabei ist er eigentlich wütend. Wütend auf die, die ihren Müll einfach in der freien Natur abladen, "obwohl doch eigentlich jeder die Möglichkeit hat, seine Sachen irgendwo korrekt zu entsorgen".

 Neben klassischem Zivilisationsmüll fanden die Sammler auch einen Fernseher und einen Computerbildschirm.

Neben klassischem Zivilisationsmüll fanden die Sammler auch einen Fernseher und einen Computerbildschirm.

Foto: Werner Melsbach

Zwei Dutzend Müllsäcke, randvoll mit Unrat gefüllt, manche so schwer, dass man sie kaum anheben kam, haben Rösener und die anderen ehrenamtlichen Müllmänner aus Rauschendorf innerhalb von nicht mal zwei Stunden zusammengesammelt. Der jährliche Frühjahrsputz entlang der Ausfallstraßen rund ums Dorf kann also als "voller Erfolg" bezeichnet werden - wenn auch im negativen Sinne.

"Das ist eine richtige Schweinerei", schimpft auch Dagmar Ziegner, Vorsitzende des Bürgervereins, und zeigt auf einen großen, halb verrosteten Kanister mit rotem Warnaufkleber. Der Verschluss ist gottlob noch zu, aufdrehen und nachschauen, was drin ist, mag keiner. "Das ist Sondermüll." Ebenso wie die Eimer mit eingetrockneten Farbresten, Styroporplatten, verrotteten Textilien und ein weiterer Behälter fragwürdigen Inhalts.

All das entdeckten die Teilnehmer der Putzaktion gut versteckt in einer Abböschung am Ortsrand. Andere Umweltsünder haben den defekten Fernseher einfach in einen Straßengraben geworfen. Und besonders unverschämt derjenige, der seinen Computerbildschirm kurzerhand auf dem Kapellenplatz abgestellt hat.

Aber auch am normalen Müllaufkommen machte sich bemerkbar, dass der Frühjahrsputz im vergangenen Jahr dem späten Wintereinbruch zum Opfer gefallen war - die Rauschendorfer "Saubermänner und -frauen" hatten am Samstag beinahe doppelt so viel einzusammeln wie sonst.

Neben Glas war es überwiegend der übliche Zivilisationsmüll, der in den blauen Müllsäcken landete, darunter bergeweise Fastfood-Verpackungen, Zigarettenschachteln und "Coffee to go"-Becher. Hier haben die Besitzer das "to go" offensichtlich zu wörtlich genommen, vermutet Ziegner. Angesichts der Müllmengen war es gut, dass trotz des schlechten Wetters die Beteiligung so groß war.

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