Pure Romantik Drei junge Musiker beeindrucken

KÖNIGSWINTER · Es war Romantik pur: die Musik, aber auch der Blick von Schloss Drachenburg ins Rheintal. Der Verein "Netzwerk Ludwig v. B." um die Vorsitzende Solveig Palm hatte in die Kunsthalle eingeladen, wo drei junge Musiker mehr als 150 Freunden der Kammermusik ein beeindruckendes Erlebnis verschafften.

 Wollen zukünftig als Trio spielen, nur ein Name fehlt noch (v.l.): Fabian Müller, Niklas Liepe und Sarah Kim.

Wollen zukünftig als Trio spielen, nur ein Name fehlt noch (v.l.): Fabian Müller, Niklas Liepe und Sarah Kim.

Foto: Frank Homann

Der Bonner Solist Fabian Müller hatte Niklas Liepe, Violine, und Sarah Kim, Violoncello, zum gemeinsamen Konzertieren eingeladen. Voller Melancholie: das Klaviertrio c-Moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy, dessen Zauber sich in dem Schloss, das vor 130 Jahren fertiggestellt wurde, besonders gut entfaltete.

Eine große Herausforderung stellte der Nachhall des Saales für den Pianisten am legendären Glockenflügel dar, während sich diese Situation gerade auf die Streichinstrumente positiv auswirkte. Aber der Künstler am Flügel bewältigte diese äußeren Bedingungen auf vortreffliche Weise und lieferte einen kongenialen Part zur Brillanz der Streichertöne.

Die drei jungen Musiker gefielen außerdem mit Solostücken. Niklas Liepe, der mit seiner Guarneri-Geige zu verschmelzen schien, spielte Bach mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit. Wegen der wertvollen Geige aus dem Jahre 1741, die keiner Zugluft ausgesetzt werden darf, musste der Raum geschlossen bleiben.

Deshalb verzichteten die Künstler auch auf eine Zugabe. Sarah Kim hatte sich für eine Cello-Suite von Bach entschieden, die sie mit meditativer Konzentration meisterte. Fabian Müller steuerte solistisch eine Komposition von Maurice Ravel bei.

Ein schönes Programm, das ganz den Zielen des Netzwerks entsprach, die Tradition der klassischen Musik auch bei der nachwachsenden Generation lebendig zu erhalten. Mit Fabian Müller, Niklas Liepe und Sarah Kim präsentierten sich drei sehr junge, dennoch bereits vielfach preisgekrönte Künstler mit großer Zukunft.

Die Überraschung des Abends: Die eher solistisch orientierten Musiker wollen zusammenbleiben. Nun suchen sie nur noch einen Namen für ihr Trio.

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