Die elf Leuchtturmprojekte

Projektträger von "Chance 7" ist der Rhein-Sieg-Kreis. Die Größe des Projektgebietes insgesamt umfasst rund 147.000 Hektar; die Kerngebiete, in denen Maßnahmen später umgesetzt werden sollen, umfassen mehr als 11.000 Hektar.

1. Streuobstwiesen Oberdollendorf: Hier geht es um die Wiederherstellung eines größeren Streuobstwiesenkomplexes mit anschließender Etablierung eines Beweidungssystems. Zielarten sind typische Arten der Streuobstwiesen wie der Gartenrotschwanz, Fledermäuse, Steinkauz und historische Obstsorten.

2. Kulturlandschaft Rheinhänge Menzenberg: Vorgesehen ist die Wiederherstellung einer historischen Landschaftssituation durch Freistellung alter Weinbergsbrachen und Streuobstwiesen, ebenso die Revitalisierung eines ehemaligen Weinbergs. Die Förderung des Natur- und Kulturerlebens ist wie in Oberdollendorf ein wichtiger Aspekt. Zielarten: Reptilien, Zippammer, Magerrasen- und Saumarten.

3. Waldlandschaft südliches Siebengebirge: Hier geht es um den Erhalt und die Entwicklung einer weitgehend unzerschnittenen Waldlandschaft etwa mit Bruchwäldern, Pfeifengraswiesen und Felsbiotopen. Vorhandene Waldwiesen und Säume sollen als Lebensraum für gefährdete Arten erhalten und erweitert werden. Zudem geht es um die Vernetzung von Wildnisflächen, um den Lebensraum für die Wildkatze zu verbessern. Zielarten: Wildkatze, Schwarzstorch, Spechtarten, Uhu, Rot- und Schwarzmilan, Gelbbauchunke, Fledermäuse, Kleinsäuger, Saumarten, Borstgrasrasen und Pfeifengraswiesen.

4. Unteres Pleistal: Die Pleisbachaue soll als Lebensraum gefährdeter Arten entwickelt, das Grünland ausgeweitet werden. Zielarten: Gelbbauchunke, Eisvogel, Auen- und Grünlandarten.

5. Wälder am Hinsberg: Geplant ist die Entwicklung naturnah bewirtschafteter Wälder, ebenso der Schutz von Waldsiefen und Quellen. Zielarten: Spechte und andere Waldarten.

6. Natur- und Kulturlandschaft Dachsberg: Die Dachsbergheide soll stabilisiert, weitere potenzielle Heidestandorte sollen entwickelt werden. Der Steinbruch soll dauerhaft offen gehalten werden. Statt Nadelholz- sollen wieder naturnahe Laubwälder entstehen. Zielarten: Arnika, Läusekraut, Gelbbauchunke, Wildkatze, weitere Heide- und Saumarten.

7. Heidelandschaft Komp/Eudenbach: Auch hier geht es um die Stabilisierung und Ausweitung des Heide-Magerrasens auf typischen staunassen Standorten. Zudem geht es um eine Stärkung des Aspektes Naturerleben (Rundweg). Zielarten: Lungenenzian, Glockenheide, Beinbrech, Torfmoose, Bärlappe, Braunkehlchen, Zauneidechse, Schlingnatter, Heidegrashüpfer, Argusbläuling.

8. Bennerscheider Heide: Die Sicherung und das Erlebbarmachen eines Boden- und Kulturdenkmals steht im Zentrum, durch Entwicklung von Biotopkomplexen mit dominierender Trockener Heide. Zielarten: Baumpieper, Zauneidechse, Heidearten.

9. Kulturlandschaft Eulenberg: Erhalt des ökologisch wichtigen, früheren Steinbruchs als Hort vieler gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Naturschutzinformation und Besucherlenkung stehen im Fokus und der Erhalt von Äckern, Streuobstwiesen und artenreichem Grünland. Zielarten: Gelbbauchunke, Zauneidechse, Ackerwildkräuter, Obstsorten.

10. Wiesenlandschaft Eichholz/Lückert: Artenreiches Grünland und Streuobstwiesen sollen erhalten werden. Ein Kompetenz-Netzwerks "Streuobst" ist geplant. Zielarten: Steinkauz, Ameisenbläulinge, Wiesenbrüter, Arten offener Kulturlandschaft wie Braun- und Schwarzkehlchen.

11. Alte Siegschleife/Dreisel: Hier geht es vor allem um den Erhalt eines Lebensraums für den Hellen und Dunklen Ameisenbläuling. Das Naturerleben soll verbessert werden. Zielarten: Ameisenbläulinge, Steinkauz, Neuntöter, Bekassine, Wiesenbrüter, alte Obstsorten.

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