Factory Outlet Center Die Brückenlösung ist vom Tisch

KÖNIGSWINTER · Die vom Projektentwickler des geplanten Factory Outlet Center (FOC) favorisierte Brücke über die Bahnstrecke an der Drachenfelsstraße ist vom Tisch. Das ist das Ergebnis eines Abstimmungsgespräches bei der Bahn, an dem Vertreter der Stadt, der DB Netz AG und der Projektentwickler teilnahmen.

Die Bahn machte bei dem Termin deutlich, dass bei einer Brückenlösung vom Beginn der Planung bis zur Fertigstellung mit mindestens sechs Jahren zu rechnen sei, so dass die Brücke selbst im besten Fall nicht schneller als die Fußgängerunterführung hergestellt werden könnte.

Außerdem sei eine Brückenlösung bereits im Planfeststellungsverfahren aus gestalterischen, städtebaulichen und verkehrlichen Gründen geprüft und abgelehnt worden. Dies teilt die Verwaltung in einer Vorlage für den Planungs- und Umweltausschuss mit. Für die Tunnelröhren bestehe hingegen bereits Baurecht. Es stehe nur noch die förmliche Zustellung des Planfeststellungsbeschlusses durch die Bezirksregierung aus.

Die Bahn erwartet eine verbindliche Stellungnahme der Stadt bis zum 20. Oktober. In einem Schreiben an die Stadt stellt die Bahn nach dem Termin fest: "Wie schon im gemeinsamen Gespräch am 12.09.2014 in Köln thematisiert, können wir eine solche Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt, auch vor dem Hintergrund der von der Stadt Königswinter wiederholt vorgetragenen Dringlichkeit der Umsetzung der Maßnahme, nicht nachvollziehen und sehen uns daher veranlasst auf mögliche Konsequenzen hinzuweisen."

Nach der aktuellen Zeitplanung soll in den Jahren 2018 bis 2021 gebaut werden. Der Projektentwickler habe daraufhin von der Brückenlösung Abstand genommen und angekündigt, seine Planungen für das FOC an die Rahmenbedingungen der geplanten Fußgängerunterführung anpassen zu wollen. Er habe auch darum gebeten, alle Beschleunigungsmöglichkeiten im weiteren Verfahren zu nutzen, um eine bauliche Nutzbarkeit des Areals noch vor 2021 zu ermöglichen.

Projektentwickler Ulrich Nordhorn von der Retail Development Group wollte sich nicht zu dem Gespräch äußern, sein Unternehmen müsse dieses selbst jetzt erst einmal auswerten. Er machte jedoch deutlich, dass er die Brückenlösung nur vor dem Hintergrund angebracht habe, die Zeitachse zu verkürzen.

Der Planungs- und Umweltausschuss soll nun am kommenden Mittwoch die Planung zur Beseitigung des Bahnübergangs, zum Neubau der Fußgängerunterführung sowie zum Bau einer Ersatzstraße parallel zur Bahnstrecke bestätigen und die Eisenbahnkreuzungsvereinbarung zur Umsetzung dieser Maßnahmen vorbereiten und mit der Bahn abstimmen.

Die Stadt rechnet mit Gesamtkosten von rund 6,5 Millionen Euro, von denen rund 5,5 Millionen Euro durch Fördermittel abgedeckt werden könnten. Den Rest hätte die Stadt zu zahlen.

Die Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses findet am kommenden Mittwoch, 24. September, ab 17 Uhr im Rathaus Oberpleis statt.

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