Neues Hallenbad in Oberpleis Die Angst vor der Überflutung

OBERPLEIS · Neue Wendung im Bäderverfahren. Das Oberpleiser Unternehmen Rösgen denkt über den Bau eines neuen Hallenbades an einem anderen Standort als bisher geplant nach. Statt auf dem Sportplatzgelände möchte man nun den Neubau auf dem Parkplatz vor dem Freizeitzentrum Siebengebirge errichten.

In einem Bürgerantrag verweist das Unternehmen darauf, dass das neben dem Sportplatz liegende Freibad im Juli und August 2014 zwei Mal innerhalb von vier Wochen durch den zwischen beiden Grundstücken fließenden Lützbach überflutet wurde. Der Schaden an Gebäude und Technik im Freibad belaufe sich auf rund 360.000 Euro.

Zukünftige Überflutungen auch des Sportplatzes und damit verbundene Schäden an einem neuen Hallenbadgebäude könnten daher nicht ausgeschlossen werden. Eine sichere und eventuell auch kostengünstigere Alternative wäre daher die Errichtung des Hallenbades auf dem höher gelegenen jetzigen Parkplatz der Tennishalle. Statt des Hallenbades könnte auf dem Teilbereich des Sportplatzes ein Parkplatz entstehen. Weil das Planungsrecht den Bau eines Hallenbades auf dem Parkplatz nicht zulässt, beantragt das Familienunternehmen die Erweiterung des vorhandenen Bebauungsplans "Zwischen Dollendorfer Straße, Theodor-Storm-Straße und Im Dicht".

Obwohl der Bürgerantrag erst am 26. Januar in den Hauptausschuss geht, wird der Planungs- und Umweltausschuss bereits bei seiner Sitzung am Mittwoch vorab informiert. Bis zur nächsten Sitzung am 18. März hat die Verwaltung eine Stellungnahme angekündigt. "Wir wissen bis heute nicht, wodurch die Überflutungen im Juli und August ausgelöst worden sind", sagte Frank Rösgen auf Nachfrage des General-Anzeigers.

Man befinde sich immer noch in Gesprächen mit der Stadt und der Unteren Wasserbehörde des Rhein-Sieg-Kreises und betreibe Ursachenforschung. Man wolle wissen, welche Möglichkeiten es gibt, so etwas in Zukunft zu verhindern. "Bevor wir jedoch einen riesigen Aufwand für ein Hallenbad betreiben und nicht wissen, wodurch die Überflutungen entstanden sind, wäre es sicherer, wenn wir gleich höher bauen würden", so Rösgen.

Das Familienunternehmen hatte noch Glück im Unglück, weil die entstandenen hohen Kosten durch die Schäden durch eine Elementarversicherung abgedeckt waren. Die Technik des Freibades musste komplett ausgetauscht werden, nachdem der Technikraum unter dem Becken beim ersten Unwetter überflutet worden war. Durch das August-Unwetter wurde zusätzlich die Beckenfolie geschädigt. Je nach Witterung sollen die Folie und der Beckenumlauf im Frühjahr erneuert werden, damit das Freibad Strandgarten im Sommer wieder zur Verfügung steht.

Auch beim Hallenbadneubau drängt die Zeit. Die Stadt hat Rösgen nach dem Ratsbeschluss von Mitte Dezember eine Frist gesetzt, um ein konkretes Angebot für den Neubau in Oberpleis abzugeben. "Unsere Planungen für beide Grundstücke laufen daher parallel", sagte Rösgen dem GA. Das Familienunternehmen erhofft sich eine rasche Antwort von Politik und Verwaltung, ob die Umplanung und die Änderung des Bebauungsplans dort mehrheitsfähig sind.

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