Gaststätte in Ittenbach Die Alte Post ist Geschichte

ITTENBACH · Seit Dienstag sind die Bagger am Werk: Die Gaststätte Zur Alten Post in Ittenbach wird abgerissen. Entstehen sollen an dieser Stelle barrierefreie Wohnungen sowie eine kleine Gewerbeeinheit. Trotz aller Bemühungen ist es somit nicht gelungen, eine Gastronomie oder zumindest einen Saal für die Vereine an dieser Stelle zu erhalten.

 Abgerissen wird derzeit das ehemalige Gasthaus " Zur Alten Post" in Ittenbach. Der Eigentümer hatte trotz langer Suche keinen Pächter gefunden.

Abgerissen wird derzeit das ehemalige Gasthaus " Zur Alten Post" in Ittenbach. Der Eigentümer hatte trotz langer Suche keinen Pächter gefunden.

Foto: Frank Homann

Im Februar 2012 hatten sich die langjährigen Gasthaus-Eigentümer Manfred und Waltraud Siebertz in den Ruhestand verabschiedet. Sie freuten sich, dass sie nach zwei Jahre langer Suche mit Andreas Lelke einen renommierten Wirt gefunden hatten, der die Tradition des Hauses fortsetzen wollte. Lelke gehören in Oberdollendorf die Weinmühle, die er verpachtet hat, und der Bungertshof an der Heisterbacher Straße, der derzeit saniert wird.

Im Weinhaus Gut Sülz ist er seit vielen Jahren Pächter. Doch auch Lelke fand keinen Pächter für das Gebäude am Taubenbergweg in Ittenbach. "Ich wollte wirklich dort Gastronomie anbieten. Sonst hätte ich direkt abgerissen und nicht so lange nach einem Pächter gesucht - und somit viel Geld gespart", sagte Lelke gestern auf Anfrage des General-Anzeigers.

Im Königswinterer Planungsausschuss hatten sich die Politiker wenig erfreut von Lelkes Plänen gezeigt. Sie befürchteten ein Kneipensterben in Königswinter und empfanden auch die geplante Bebauung als nicht sonderlich gelungen. Unternehmen konnten sie gegen den Abriss aber nichts - denn wenn die Pläne alle Vorgaben des bestehenden Bebauungsplans einhalten, hat der Besitzer ein Recht auf einen positiven Bescheid.

Allerdings hatten die Politiker die Verwaltung beauftragt, noch einmal mit Eigentümer Lelke zu verhandeln. Aber alle Versuche, die Gastronomie an dieser Stelle zu erhalten, scheiterten am fehlenden Betreiber. "Wir haben gemeinsam versucht, doch noch eine Lösung zu finden", sagt auch der städtische Pressesprecher Ulrich Berres.

"Aber letztendlich muss sich das Ganze wirtschaftlich darstellen lassen." Dass sich niemand fand, der das Lokal übernehmen wollte und der einzige Interessent wieder absprang, spreche laut Berres für sich. Natürlich könne er die Trauer verstehen, "da stirbt ja auch ein Stück Geschichte". Lelke will nun in dem neuen Gebäude Mietwohnungen bauen, die barrierefrei sind und drei bis vier Zimmer umfassen - "eben das, was im Bergbereich derzeit gesucht wird".

Für die Gewerbeeinheit kann er sich einen Architekten oder vielleicht einen Pflegedienst vorstellen. Den Vorschlag, zumindest den Saal zu erhalten oder einen neuen an dieser Stelle zu bauen, hält Andreas Lelke in Anbetracht der geplanten Nutzung des Gebäudes für nicht möglich.

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