Rhöndorfer Weinbergen Der Zaun nimmt die nächste Hürde

SIEBENGEBIRGE · Am Donnerstagnachmittag hatten Bobbi Pieper und Karl-Heinz Broel in Königswinter Notartermin. Die beiden Winzer gaben eine selbstschuldnerische Verpflichtung durch Eintragung ins Grundbuch ab, dass sie die Unterhaltung des Sicherheitszauns in den Rhöndorfer Weinbergen bis zum 31. Dezember 2034 übernehmen werden.

Die Wartung des Zauns ist ein Anteil der Winzer an der Rettungsaktion für den Weinbau. Den rund 1,5 Millionen Euro teuren Sicherheitszaun finanzieren Land, NRW-Stiftung, Kreis und die Städte Bad Honnef und Königswinter. Der Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS) als Maßnahmenträger übernimmt bis zu 165.000 Euro für Sicherungsmaßnahmen auf dem eigenen Gelände.

Ganz konkret soll spätestens im Winter ein acht Tonnen schwerer Felsbrocken gesichert werden, der sich vom Mutterfelsen gelöst hat. Dass die Zusage der Winzer rechtsverwertbar eingetragen wird, ist wichtiger Bestandteil einer Mitte Mai bei der Bezirksregierung ausgehandelten Lösung, die eine Bürgschaft vielleicht verzichtbar machen könnte; diese Entscheidung steht noch aus. Eine solche Bürgschaft für die 700.000 Euro, die das Land bezahlt, hatte die Bezirksregierung zunächst für unerlässlich erklärt.

Eine endgültige Antwort der Bezirksregierung steht noch aus. In Köln bestätigte man, dass die Förderanträge zurzeit geprüft würden, man warte auf die letzte Unterlage, die nun erfolgte Eintragung ins Grundbuch. "Wenn alles vorliegt, werden wir das so schnell wie möglich abschließend prüfen und dann ans Umweltministerium weiterleiten", so Oliver Moritz, Sprecher der Bezirksregierung Köln.

"Wir wollen das vom Tisch haben, damit der Zaunbau endlich beginnen kann." Mit der Genehmigung der Bezirksregierung für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn könnte die Ausschreibung starten. "Wir haben von unserer Seite alles erledigt, was gebraucht wurde", betonte am Freitag auch Kreisumweltdezernent Christoph Schwarz. Alle weiteren Entscheidungen müssten nun in Köln und Düsseldorf getroffen werden.

Winzer Felix Pieper hat die große Hoffnung, dass dies in den nächsten Tagen geschehen wird. "Je nachdem, ob die Ausschreibung eine Frist von sechs oder acht Wochen hat, wäre ein Baubeginn des Zauns Anfang August realistisch. Ich hoffe, dass der Zaun dann Mitte September steht." Da die gesperrten Lagen eher die mittel- und spätreifen seien, würde dieser Termin für die Lese noch ausreichen.

Die Bezirksregierung hatte zuletzt mitgeteilt, dass sie die in den Weinbergen aufgestellten Big Bags als provisorische Lösung bei der Lese nicht akzeptieren würde. Die Arbeiter seien dann zu lange in den Weinbergen beschäftigt und der Steinschlaggefahr vom Siegfriedfelsen ausgesetzt.

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