Kommentar Der Wille zum Wein

Ein Jahr und 16 Tage nach der Sperrung ist nun klar: Die Arbeiten zur Felssicherung des Siegfriedfelsens können beginnen. Damit wächst die Hoffnung der Winzer, dass die diesjährige Lese legal und ohne die Hilfe der "Heinzelmännchen" stattfinden kann.

Bei den zahlreichen Hürden, die dem Projekt bis kurz vor Toreschluss immer wieder im Weg standen, grenzt das an ein kleines Wunder. Möglich wurde es, weil sich letztendlich dann doch alle Beteiligten für die Lösung des Problems kompromissbereit zeigten.

Das fängt bei der Kostenaufteilung an: Der VVS zahlt 165.000 Euro, und die Städte Bad Honnef und Königswinter werden mit jeweils 150.000 Euro zur Kasse gebeten. Und die Winzerfamilie Pieper ist gezwungen, einen Teil ihres Wingerts abzutreten.

Zudem hat sie sich zusammen mit Karl-Heinz Broel verpflichtet, den Sicherheitszaun zu unterhalten. Die Bezirksregierung verzichtet auf eine Bürgschaft für den Landeszuschuss. Und schließlich greift das Land deutlich tiefer in die Tasche als ursprünglich geplant.

Derart schnell laufende Mühlen in der Bürokratie lassen den Beobachter staunen. Verblüffend, was möglich ist, wenn der politische Wille vorhanden ist. Die Bürger Bad Honnefs und Königswinters dürften dabei eine wesentliche Rolle gespielt haben. Ihre Proteste vor einem Jahr waren ein deutliches Zeichen, dass der Weinbau im Siebengebirge als Kulturgut erhalten bleiben muss.

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