Sänger der Band "De Köbesse" im Interview Der Name ist Moore, Roger Moore

KÖNIGSWINTER · Er ist die "007" des Karnevals. Sein Name ist Moore, Roger Moore. Und er ist der Bandleader von "De Köbesse". Gerade erst hat die Truppe um den Rauschendorfer Sänger wieder 450 Damen auf der Mädchensitzung von Halt Pol in Bad Honnef zum Kreischen gebracht. Außer Rand und Band sind auch die anderen Jecke, wenn sie Roger Moore über die Bühne wirbeln sehen zum Brings-Song "Su lang mer noch am Lääve sin".

 Frontmann und Frauenschwarm: Roger Moore ist der Sänger der Band "De Köbesse", die in der Karnevalszeit die Säle beben lässt.

Frontmann und Frauenschwarm: Roger Moore ist der Sänger der Band "De Köbesse", die in der Karnevalszeit die Säle beben lässt.

Foto: Frank Homann

Wer den Namen des Darstellers von James Bond trägt, der als "007" für den Geheimdienst Ihrer Majestät unterwegs war, muss sich wahrscheinlich nicht wundern, wenn alle glauben, Roger Moore wäre ein Künstlername?
Roger Moore: Ich werde sehr oft darauf angesprochen. Aber mein Papa war Engländer, hieß tatsächlich Moore. Ich war Baujahr 81. Jeder kannte die James-Bond-Filme. Und meine Eltern haben sich den Scherz erlaubt, mich Roger zu nennen, Roger Moore, wie den Schauspieler.

Sehen Sie selbst eigentlich gern James-Bond-Filme?
Moore: Absolut. Noch heute sind James-Bond-Filme angesagt und Kult. Ich erinnere mich da an Filme mit Roger Moore wie "Moonraker" oder "Octopussy". Ich meine: Wer hat sie nicht gesehen?

Wer die kreischenden Damen bei der Mädchensitzung gesehen hat, muss Ihnen eines attestieren: Den Erfolg bei Frauen teilen Sie mit Ihrem Namensvetter von der Insel. Ein schönes Gefühl?
Moore: Es ist tatsächlich immer ein tolles Gefühl auf einer Bühne zu stehen und die Freude und das Lachen in den Gesichtern der Gäste zu sehen.

Im Kursaal hatten Sie mit Ihrer Band bei "Ramba Zamba Bütt & Danz" vor drei Jahren Premiere.
Moore: Damals traten wir bei der KG Ziepches Jecke auf. Die KG nannte uns "Die Junge vum Rhing", da wir noch keinen Namen für unsere Band hatten. Wir haben lange überlegt. Mein Vater hatte die Idee, die 1983 gegründete Gruppe "Köbes" zu betiteln. Und so entstand für uns als Nachfolger der Name "De Köbesse".

Hatten Sie es sich nach dem frühen Tod Ihres Vaters Helmut als Verpflichtung auferlegt, die Band wieder aufleben zu lassen?
Moore: Mein Vater war 2009 mit 51 Jahren verstorben, er war Gruppengründer, Leitwolf. Wir waren alle sehr traurig. Ja, ich wollte das machen, aber eigentlich erst später, so mit Mitte 30. Aber ich beziehungsweise wir sind da so reingerutscht. Und es war der richtige Zeitpunkt. Denn es sind die richtigen Leute zusammen.

Wer gehört zur Band?
Moore: Da ist Angel Hambach, der als einziger noch aus der Gruppe "Köbes" stammt und Gitarre und Mandoline spielt. Er hatte auch den ersten Auftritt bei Ramba, Zamba angenommen und herumtelefoniert, um die Gruppe zusammenzubringen. Bassist Markus Hennig, Keyboarder Eric Meyer, Schlagzeuger Frank Brack und Gitarrist Alexander Montabaur gehören zur Truppe. Wir singen mehrstimmig und das ist mit unser Markenzeichen, auf das wir sehr viel Wert legen.

War die Mundartgruppe "Köbes", die viele Bläck-Fööss-Titel im Repertoire hatte, für Sie Anstoß, Sänger zu werden?
Moore: Ich bin als kleiner Junge mit zu Auftritten gefahren und mit der rheinischen Mundart aufgewachsen. Ich habe im Keller gesungen. Den Titel "Superjeilezick" von "Brings" habe ich auf der Bühne mitgegrölt. Mit 19 habe ich mit dem Gesang begonnen.

Wie war das damals?
Moore: 2002 habe ich die Linus-Talentprobe in Köln gewonnen. Er gilt als Gesangswettbewerb mit dem härtesten Publikum, früher flogen da auch schon mal Tomaten oder Schnitzel. Im Jahr darauf kam ich bei "Deutschland sucht den Superstar" unter die letzten 14 von 19 500 Bewerbern. Ich war aber nicht in der Motto-Show. Das war mein Glück. Denn 2005 war ich bei "Big in America" Anwärter für einen Platz in der Boygroup "US 5". Aber da bin ich freiwillig ausgestiegen. Das war nicht meine Band. Ich bin Sänger und kein Tänzer. Ich erhielt einen Plattenvertrag als Solokünstler, war zwei Mal auf Deutschland-Tournee. Da bin ich aber mit dem Management auf die Nase gefallen. Ich habe dann den Vertrag aufgelöst und es ist ruhiger geworden. Das war 2007.

Und wie verdienen Sie heute Ihre Brötchen?
Moore: Mit Musik seinen Lebensunterhalt zu verdienen, ist in der heutigen Zeit nicht einfach. Deswegen gehe ich genau wie meine Bandkollegen ganztags arbeiten, um einen gewissen Lebensstandard halten zu können.

Wie zufrieden sind Sie mit "De Köbesse"?
Moore: Das erste Jahr war bereits super. Aber unsere zweite Session jetzt ist grandios mit 50 Auftritten. Das hatten wir uns nicht erträumt. Egal, ob uns 50 oder 2000 Leute zuhören, das Konzept geht auf.

Wie sieht Ihr Konzept aus?
Moore: Wir wollen frischen Wind durch neue Songs in unser Programm bringen und die mit alten Ohrwürmern wie "Leev Linda Lou" und "Kaffebud" mischen. Das Publikum hört diese Titel gern.

Werden die Fans von "De Köbesse" die Gruppe außerhalb des Karnevals zu sehen bekommen?
Moore: Wir haben einige feste Termine wie das Stadtfest in Siegburg. Aber wir konzentrieren uns im Moment noch auf die Spanne vom 11.11. bis Aschermittwoch.

Und was machen Sie direkt nach Aschermittwoch?
Moore: Schlafen. Ich arbeite fünf Tage, bin am Wochenende zu Auftritten unterwegs. Zuletzt habe ich mich durchgebissen mit einer Erkältung. Und ich werde mich erst einmal zwei Wochen um meine Familie kümmern.

Zur Person:
Im Bergbereich von Königswinter kennt ihn fast jeder. Roger Moore wurde 1981 geboren, wuchs in Vinxel auf, wohnte auch in Oelinghoven und jetzt in Rauschendorf mit seiner Frau Stephanie und dem drei Monate alten Baby Charlotte Marla Moore. Roger Moore besuchte die Grundschule in Stieldorf und die Realschule in Oberpleis, erlernte den Beruf eines Kaufmanns.

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