Wildbretverkauf auf der Margarethenhöhe Der Festbraten ist schon gesichert

MARGARETHENHÖHE · Beim Wildbretverkauf im Forsthaus Lohrberg herrschte großer Andrang - obwohl das erlegte Wild gar nicht aus dem heimischen Siebengebirge stammt, wie Hans Peter Lindlar, Vorsitzender des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge, verriet.

Hirschfilet, Hasenpfeffer, Rehrücken oder Wildschweingulasch - bei vielen Menschen in der Region dürfte in den nächsten Wochen ein leckeres Wildgericht auf der Speisekarte stehen. Beim Wildbretverkauf am Samstag im Forsthaus Lohrberg auf der Margarethenhöhe herrschte nämlich reger Betrieb: Zahlreiche Feinschmecker hatten schon im Voraus ihre Bestellung abgegeben und holten nun das fachmännisch zerlegte, eingeschweißte und tiefgekühlte Fleisch ab.

Und auch die, die nichts vorab geordert hatten, freuten sich, noch ein schmackhaftes Bratenstück vom Reh oder Wildschwein, herzhafte Wildwürstchen oder saftigen Schinken ergattern zu können.

"Sicherlich wird das in vielen Haushalten dieses Jahr das Weihnachtsessen sein", sagte Hans Peter Lindlar, Vorsitzender des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS), der sich selbst schon auf ein deftiges Wildgulasch an den Feiertagen freute: "Am liebsten vom Hirsch oder Wildschwein, dazu Feldsalat und ein Glas Rotwein - lecker."

Aus dem heimischen Siebengebirge stammte das im Naturparkhaus verkaufte Fleisch allerdings nicht, sondern aus dem Revier des Hegerings Engelkirchen. Erlegt worden sind die Tiere im Bergischen Land. "Wir haben unsere eigene Jagd komplett verpachtet", erläuterte Lindlar, daher arbeite man mit einem auswärtigen Partner.

Der Pächter des VVS-Areals wiederum bietet das Fleisch der erlegten Tiere nicht zum Verkauf an. Für die Jagd ist nämlich auch das Naturschutzgebiet nicht tabu - und das ist auch gut so: "Es gibt hier viel zu viele Wildschweine", so Lindlar. So viele, dass sie sich auch schon in heimischen Gärten ausbreiten. "Wer Wildschwein isst, tut daher eine gute Tat."

Aufgrund fehlender natürlicher Feinde wie Wolf oder Luchs gebe es zudem einen übergroßen Bestand an Rehwild. Die Tiere tun sich nur allzu gerne am jungen, nachwachsenden Baumbestand gütlich, was wiederum zu teils massiven Verbissschäden führt. "Die Jäger sorgen daher dafür, dass das natürliche Gleichgewicht wieder hergestellt wird." Insgesamt gebe es im Siebengebirge aber einen guten Wildbestand.

Die Nachfrage an Wildfleisch ist groß: "Wild ist absolutes Bio-Fleisch, ein saubereres Fleisch gibt es nicht als das aus freier Wildbahn", so Lindlar. Das würden viele Verbraucher zu schätzen wissen, beim ersten Wildbretverkauf im Vorjahr sei man regelrecht überrannt worden. "Ich könnte mir bei der großen Nachfrage vorstellen, dass wir den Wildbretverkauf vielleicht auch einmal im Rahmen unseres Tags der offenen Tür anbieten."

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