Schullandschaft in Königswinter "Den Eltern ein Angebot machen"

OBERPLEIS · Die Königswinterer Schullandschaft bleibt in Bewegung. Zur wahrscheinlichen Einführung des Ganztags im Gymnasium am Oelberg zum Schuljahr 2015/2016 und der Entscheidung über die künftige Fünf- oder Sechszügigkeit an der Gesamtschule liegt nun auch noch ein Schreiben der Realschulleiterin Käthemarie Gundelach an die Mitglieder des Stadtrats und die Verwaltung vor. Die Rektorin bringt eine zweizügige Realschule in Halbtagsform am Standort Oberpleis ins Gespräch.

Bisher ist vorgesehen, dass Realschule und Hauptschule mit dem Schuljahr 2018/2019 auslaufen. Sie werden sukzessive durch die Gesamtschule ersetzt, die zum Schuljahr 2013/2014 mit rund 180 Kindern in der Eingangsklasse gestartet war. Auch in diesem Schuljahr wurden fast 180 Schüler angemeldet.

"Ich habe in meinem Brief eine ganze Menge von Fragen aufgeworfen", sagt Gundelach. Die Diskussion über eine Sechszügigkeit der Gesamtschule und das künftige Ganztagsangebot des Gymnasiums hätten sie dazu bewogen. "Es gibt auch Eltern, die eine Halbtagsschule für ihre Kinder favorisieren, weil sie das Recht, am Nachmittag ihre Kinder zu betreuen, für sich in Anspruch nehmen", so die Rektorin.

Sie nennt Siegburg, wo bei Einführung der Gesamtschule eine zweizügige Realschule behalten wurde. Dies sei nächstes Jahr auch in Niederkassel geplant. Sie erwähnt auch die hohe Zahl von Rückläufern von den Gymnasien in Oberpleis, Niederpleis, Beuel, Oberkassel oder Nonnenwerth zu ihrer Realschule.

2013 seien es 45 gewesen, 2014 mehr als 20 in den Klassen 7 bis 10. Sorgen bereiten der Rektorin ebenfalls die großen Klassen mit bis zu 30 Schülern an der Gesamtschule, wo die Richtwerte überschritten würden, während im Hinblick auf die Inklusion kleinere Klassen sinnvoll wären.

Als Standort für die Realschule kann sie sich die vor einem Jahr vom Rhein-Sieg-Kreis aufgegebene und nahe gelegene Paul-Moor-Schule vorstellen, die der Stadt zum Kauf angeboten wurde. "Das wäre ein wundervoller Standort für eine zweizügige Realschule. Dann könnte sich die Gesamtschule komplett im Schulzentrum ausbreiten. Am Nachmittag könnte das Gebäude von Musikschule und Volkshochschule genutzt werden."

Gundelach betont, dass die Realschule der Gesamtschule keine Konkurrenz machen wolle. "Es geht uns um die Kinder. Wir müssen den Eltern ein Angebot unterbreiten", sagt sie.

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