Ausstellung im Gut Wintermühlenhof "Continuum Gallery" zeigt 35 Skulpturen von Marek Zyga

KÖNIGSWINTER · Die Schwierigkeit des Dialogs und die Sprachlosigkeit - das sind zwei der Gedanken, denen der polnische Künstler Marek Zyga versucht, mit seinen Skulpturen Ausdruck zu verleihen. 35 seiner Werke sind jetzt in einer großen Einzelausstellung in der "Continuum Gallery" in Königswinter zu sehen.

Auf der Vernissage erzählten die Betreiber der Galerie, Magdalena und Wiktor Borowsky, von ihrem freundschaftlichen Verhältnis zu dem Künstler Zyga. "Wir kennen uns nun schon 20 Jahre", erzählte Borowsky, "umso glücklicher sind wir darüber, dass unser guter Freund mittlerweile international so erfolgreich ist und auch wir seine Werke ausstellen können". Neun Monate habe die Vorbereitung gedauert und auf der Vernissage erschienen sowohl Borowskys als auch der Künstler stolz und zugleich ein wenig erleichtert.

"Zyga hat Keramik als Kunstmaterial in seiner Heimat Bunzlau kennengelernt und sich lange mit der Beschaffenheit und den Möglichkeiten des Materials beschäftigt", erzählt Magdalena Borowsky. "Worum es ihm vor allem ging, war die Schwierigkeit der menschlichen Kommunikation und die Suche nach dem richtigen Ausdruck." Die figürlichen Skulpturen zeigen Menschen in verschiedenen Haltungen und Positionen. "I will be waiting" ist eine weibliche Figur im Schneidersitz mit hochgezogenen Schultern und einem scheinbar erwartungsvoll-entspannten Gesichtsausdruck.

In "Let's waist some time" verbinden sich zwei menschliche Figuren in einem artistischen Kunststück, bei dem die untere Figur die obere auf ihrem Rücken balancieren lässt. Jede einzelne von ihnen dominiert den Raum. So entrückt und "skulpturenhaft" sie zunächst in Erscheinung treten, so unmittelbar real und belebt ist ihre Gegenwart. Die teilweise lebensgroßen Skulpturen symbolisieren den Menschen als Wesen der Kommunikation und treten ihrerseits in einen Dialog mit ihrem Betrachter.

"In der Gestik suche ich die Worte und in den Worten die Buchstaben", sagte Zyga einst. Buchstaben sind es auch, die sich in seiner Bildhauerei wiederfinden. Einige der Skulpturen sind mit einer Glasur aus Buchstaben und Zahlen überzogen, andere mit Kollagen, die Münder oder Augen zeigen. Mal fungieren die Oberflächen als Gewänder, um Teile der Figuren menschenähnlich zu verdecken, mal sind sie als direkte Hautoberfläche angebracht. Aber immer geht es um Gesten und Sprache - zwischen den Menschen und zwischen dem Kunstwerk und seinem Betrachter.

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