Abschluss der Renovierung Collegium Musicum Bad Honnef gastierte in der Königswinterer Christuskirche

KÖNIGSWINTER · Schöner hätte die Christuskirche nach ihrer Renovierung nicht eingeweiht werden können. Das Collegium Musicum Bad Honnef gab auf Einladung des Vereins Pro Klassik in dem Gotteshaus, das nun auch mit einer Induktionsschleife ausgestattet ist und so Hörgeräteträgern ein störungsfreies Zuhören erlaubt, ein Konzert.

 In Streicherbesetzung spielt das Collegium Musicum.

In Streicherbesetzung spielt das Collegium Musicum.

Foto: Frank Homann

Und Vorsitzender Michael Agi war begeistert, einen so großen Klangkörper für seine Reihe gewonnen zu haben. Auch Rolf Beitzel und seine Musiker freuten sich über ihren Auftritt in der Nachbarstadt, bei dem sie ein abwechslungsreiches Programm in der reinen Streicherbesetzung aufführten.

Schön, dass das Collegium mit Reinhild Steinschulte eine Bratschistin hat, die von Hause aus eine ausgebildete und sehr gute Sopranistin ist, und mit Katrin Simon eine Cello-Spielerin, die international ihre beruflichen Erfolge auf der Gitarre einspielt. Beide traten in diesem Falle auch mit ihren professionellen Neigungen in Erscheinung. Steinschulte sang die Arie "Er weidet seine Herde" aus dem Oratorium "Der Messias" von Georg Friedrich Händel.

Vorausgegangen war dessen Concerto Grosso g-moll, op. 6 Nr. 6 zur schönen Einstimmung in das Konzert. Und von Michael Haydn, dem Bruder des berühmteren Joseph Haydn, bot sie die Verkündigungsarie "Glückselig, Du Hirtenschar" aus der Kantate "Lauft, Ihr Hirten allzu gleich". Ein herrliches Zusammenwirken zwischen Orchester und Sängerin. Und das Publikum goutierte die schöne Stimme und das Spiel des bestens aufgelegten Orchesters.

Zwischen diese beiden Teilen hatte Rolf Beitzel das Konzert D-Dur für Gitarre, Streicher und Basso continuo von Antonio Vivaldi gelegt. Der Komponist des Barock aus Venedig hat viel für Mandoline und Gitarre geschrieben. Und hier kam nun das gefühlvolle Spiel von Katrin Simon zum Tragen, die ohne sich in den Vordergrund zu drängen, ihre Töne in den feinen Klangteppich des Orchesters einwebte.

Mit der Suite Nr. 2 in h-Moll von Johann Sebastian Bach beendete das Collegium Musicum diesen Auftritt. Vermutlich hat Bach dieses Werk für seine regelmäßigen Kaffeehauskonzerte in Leipzig geschrieben, nachdem er 1739 nach einer längeren Pause wieder das dortige Collegium Musicum, das in die Musikgeschichte einging, übernommen hatte. Gefragt ist bei dieser Komposition Virtuosität des Flötisten. Diesen Part meisterte Antonia Schwager vorbildlich.

Die neue Leiterin der städtischen Musikschule Bad Honnefs wurde dabei mit Rolf Beitzel von ihrem Vorgänger im Amt dirigiert, der auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand weiter auf der musikalischen Bühne agiert. Ein schöner Jahresabschluss für das Orchester, das sich nun auf sein Barockkonzert im Mai 2014 vorbereitet. Und die Musikgeschichte Bad Honnefs schrieb dieses 1949 gegründete Collegium allemal.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort