Kommentar Chance wird nicht genutzt

Auch mehr als zwei Jahre nach der Eröffnung des Restaurants auf dem Drachenfels läuft das Zusammenspiel der beteiligten Akteure alles andere als rund.

Die Vertreter der Bergbahn und Gastronom Hermann Nolden sind sich nicht grün. Gegenseitig wirft man sich vor, das gewaltige Potenzial, das sich aus der Neugestaltung des Plateaus ergibt, nicht so zu nutzen wie es möglich wäre.

Ginge es nach Nolden, müsste die Bahn viel mehr für den Drachenfels werben und viel häufiger und länger dort hinfahren. Dass die Bahn im Advent zwar den boomenden Weihnachtsmarkt an Schloss Drachenburg bedient, nicht aber den Glaskubus, stinkt dem Gastronomen gewaltig. Die Bahn argumentiert hingegen mit ihren Kapazitätsgrenzen und fordert Nolden auf, sich seinerseits Gedanken über die Logistik zu machen.

Wenn beide Seiten so weitermachen, ist niemandem damit gedient: weder dem Land NRW, das den größten Batzen der 9,2 Millionen Euro für die Neugestaltung getragen hat, noch der Stadt Königswinter, die ebenfalls Millionen auf dem Drachenfels investiert hat. Dem Steuerzahler, der das letztlich finanziert, ist das erst recht nicht zu erklären.

Leidtragende sind aber vor allem die Bergbahnen und die Gastronomie auf dem Drachenfels selbst, die nebeneinander her arbeiten und die Chancen, die eine gute Kooperation bieten würde, einfach liegen lassen.

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft als Bauherr des Glaskubus und Verpächter, die Stadtverwaltung und die Politik sind jetzt gefragt. Eine Mittlerrolle könnte möglicherweise die Tourismus Siebengebirge GmbH spielen. Sie ist schließlich auch bei der sehr gelungenen Kooperation zwischen Schloss Drachenburg und den Bergbahnen mit im Boot.

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