Robotor-AG der Christophorusschule CJD-Team erobert in Brasilien Platz drei

KÖNIGSWINTER · Keine zwei Wochen ist es her, da reckte Philipp Lahm als Kapitän der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft den Weltmeisterpokal in den Himmel von Rio. Jetzt streckte in Brasilien schon wieder eine deutsche Mannschaft ihre Finger nach einem Titel aus.

 Einen hervorragenden dritten Platz holten in Brasilien (v.l.) Finn Breuer, Aaron Bracht, Kay Schneider und Jan Thienemann mit Sinus und Cosinus.

Einen hervorragenden dritten Platz holten in Brasilien (v.l.) Finn Breuer, Aaron Bracht, Kay Schneider und Jan Thienemann mit Sinus und Cosinus.

Foto: Melsbach

Vier Schüler der Jugenddorf Christophorusschule CJD in Königswinter reisten über den Atlantik, um an der RoboCup Junior Weltmeisterschaft in João Pessoa teilzunehmen.

Aaron Bracht, Jan Thienemann, Kay Schneider und Finn Breuer heißen die WM-Fahrer im Alter zwischen zwölf und 13 Jahren, die mit ihren beiden selbstgebauten Robotern Sinus und Cosinus in der Disziplin "Rescue A Primary" antreten. Am Ende erreichten die jungen Entwickler einen hervorragenden dritten Platz. Noch dazu erhielten sie eine besondere Auszeichnung.

Aber von vorne: Am vergangenen Samstag landete die vierköpfige Mannschaft in der Stadt João Pessoa an der brasilianischen Atlantikküste. Begleitet wurden die Schüler von Finns Vater Thomas Breuer, dem Trainer der Gruppe. Ein Tag blieb den vier Jungs, die als amtierender Deutscher Meister bei der WM ins Rennen gingen, um sich von den Strapazen der Reise zu erholen.

Bereits am Montag begannen die Vorbereitungen auf das Turnier: Die Gruppe bezog in der Wettkampfstätte - der Messehalle der Stadt - ihr Lager. Dort begegneten sie erstmals ihren Gegnern: "Viele nette Teams", wie die Mannschaft auf ihrem Internetblog berichtete. "Zwar sind sie alle aus verschiedenen Ländern und Kontinenten, aber mit Englisch kommt man hier schon weit." Die Aufgabe, die die Schüler mit ihren Robotern bewältigen müssen, kann man sich vorstellen wie ein Rettungseinsatz im kleinen Maßstab.

"Der Roboter fährt über Rampen in eine Arena, die einem zweistöckigen Haus nachempfunden ist. Entlang einer schwarzen Linie und vorbei an verschiedenen Hindernissen muss er sich dann seinen Weg in den letzten Raum bahnen, um dort das 'Opfer' zu bergen", erklärt Winfried Schmitz, der die Roboter-Arbeitsgemeinschaften am CJD leitet. Bei dem "Opfer" handelt es sich um eine Blechdose. "Die Roboter sind dabei autonom", so Schmitz.

Das heißt, sie sind nicht etwa ferngesteuert, sondern orientieren sich allein mit Hilfe ihrer Licht-, Infrarot-, Tast- oder auch Ultraschallsensoren. Dass die Mannschaft überhaupt in Brasilien antreten konnte, sei nicht zu letzt auch den zahlreichen Sponsoren zu verdanken, die 80 Prozent der Kosten übernahmen, so Schmitz. Nach fünf von sieben Läufen lag das Team aussichtsreich auf dem dritten Rang hinter dem Iran und Ungarn, verfolgt von einem weiteren Team aus Deutschland. Alles hing von den zwei entscheidenden letzten Läufen ab.

Und die hatten es in sich: "Wir haben relativ gut abgeschnitten, da das Spielfeld sehr, sehr, sehr gemein war", ließ das Team wissen. Dann hieß es auf das Endresultat warten. Am Donnerstag war es soweit, und das Team verkündete: "Wir haben ein super Ergebnis erreicht! Wir wurden Dritter in der Teamwertung." Noch dazu wurde das TCR-Team mit dem "Best Practice for Development" Award (Auszeichnung für die beste Entwicklung) geehrt. Bevor es heute nach Hause geht, blieb den Königswinterern noch ein Tag, um ihren Erfolg in Brasilien zu feiern. Und wie das geht, konnten sie sich bei Jogis Jungs bereits abgucken.

Die Erlebnisse der CJD-Schüler bei der RoboCup Junior-WM in Brasilien sind im Internet nachzulesen unter der Adresse http://tcrobotics.jimdo.com/

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