Realschule Oberpleis "Bürgermeister werden, das wäre schön"

OBERPLEIS · 31 Mädchen und Jungen aus dem sozialwissenschaftlichen Kursus der Realschule Oberpleis nahmen an einem Projekt der Friedrich-Ebert-Stiftung teil, dem "Planspiel Kommunalpolitik". Der Höhepunkt: die simulierte Ratssitzung. Während die Schüler als Politiker agierten, leitete der echte Bürgermeister Peter Wirtz die Sitzung. Und die Vertreter der Verwaltung beantworteten die Anfragen der Kommunalpolitiker in der Fragestunde.

 Felix Schäfer (am Mikrofon) gehörte zu den Oberpleiser Schülern, die kommunalpolitische Themen auf den Ratstisch brachten.

Felix Schäfer (am Mikrofon) gehörte zu den Oberpleiser Schülern, die kommunalpolitische Themen auf den Ratstisch brachten.

Foto: Frank Homann

Es ist das Ende der "Kreidezeit" - denn die Gesamtschule Oberpleis wird mit digitalen Whiteboards ausgestattet. "Das ist pädagogisch erforderlich", begründete Fraktionsvorsitzender Patrick den Antrag der CDU im Stadtrat. Die Mittel für diese modernen Tafeln sollen durch Kosteneinsparung an anderer Stelle aufgebracht werden. Gegen die Stimmen von FDP und Bündnis 90/Die Grünen sowie bei Enthaltung der Königswinterer Wählerinitiative (Köwi) erhielten die Christdemokraten eine Mehrheit für dieses Ansinnen. Es war (fast) so wie im echten politischen Leben. Allerdings: Am Stadtratstisch in der Aula saßen Zehntklässler.

Per Los wurde entschieden, wer in welche Fraktion einzieht. Und wie bei den "Großen" wurde der Vorsitzende gewählt. Patrick hat dabei richtig Lust bekommen, später in die Politik einzusteigen. "Bürgermeister von Königswinter zu werden, das wäre schön", meint der 17-jährige Oberpleiser. Und seine Stellvertreterin Silan befand: "Kommunalpolitik ist interessant." Eine Menge Themen hatten sich die Schüler herausgepickt.

Bei der Behandlung der einzelnen Punkte kamen auch intensive Diskussionen in Gang. Marcel von Köwi plädierte dafür, die Einrichtung eines Stuhllagers zu verschieben und stattdessen die Decke der Sporthalle der Realschule herzurichten. Da kämen schon Deckenteile herunter. Das hielt der CDU-Chef für übertrieben: "Dann wäre Sport überhaupt nicht möglich." Die SPD-Fraktion forderte in ihrem Antrag ohnehin die Sanierung der Sporthallendecke.

Um die Beleuchtung von Bushaltestellen sorgte sich die FDP. Um Alkohol ab 16 ging es in einem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen und die Fraktion Freie und Linke ließ das Thema Hallenbad auf die Antragsliste setzen. Viel Arbeit bescherten die jungen Kommunalpolitiker der Verwaltung mit 14 Anfragen, die von den Mitarbeitern ausführlich beantwortet wurden.

Etwa: Ist es möglich, in Bus und Bahn WLAN einzuführen? Oder: Welche Möglichkeiten sieht die Verwaltung, das Ortszentrum attraktiver zu gestalten? Die Beamten zeigten sich gut vorbereitet und legten detailliert die Problematik dar.

Nach der Sitzung waren die Ratsherren und -damen auf Zeit geschafft. Aber die Erfahrung hatten sie bereits beim Besuch einer echten Ratssitzung in Königswinter gemacht. Einige der "Ratskollegen" saßen ihrerseits nun am "Spielfeldrand" und schauten dem Nachwuchs beeindruckt zu.

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