Siegfriedfelsen Bezirksregierung ist noch nicht zufrieden

SIEBENGEBIRGE · "Ein Stück frustriert" ist Winzer Felix Pieper am Montag aus Köln zurückgekehrt. Denn die Gespräche beim Arbeitsschutz bei der Bezirksregierung Köln hatten nicht den erhofften Erfolg gebracht.

Die Pläne für einen provisorischen Schutz am Siegfriedfelsen reichen den dortigen Experten nicht aus. Dazu erklärte der Leiter der Abteilung für Umwelt und Arbeitsschutz, Joachim Schwab, in einer Pressemitteilung: "Leider konnten wir Herrn Pieper noch kein grünes Licht für eine Übergangslösung geben. Wir werden aber auch weiterhin den Winzer bei seinem Vorhaben, so schnell wie möglich im Weinberg arbeiten zu können, unterstützen und stehen für Beratungsgespräche zur Verfügung. Allerdings hat der Schutz von Gesundheit und Leben der Arbeitnehmer höchste Priorität."

Pieper wertete das Ergebnis anders: "Ich hatte zwar bereits befürchtet, dass wir nicht zu einer endgültigen Lösung kommen würden. Aber mit so einer Litanei an Nachforderungen hatte ich nicht gerechnet." Der Arbeitsschutz forderte als Voraussetzung für Arbeiten zumindest in den unteren Bereichen der Lagen einen weiteren Nachweis zu Wirksamkeit und Standsicherheit bei Steinschlag.

Grundlage für das gestrige Gespräch war das im Auftrag des Winzers erstellte Gutachten "Untersuchungen zu arbeitsbedingten Aufenthaltszeiten beim Einsatz von Arbeitskräften zur Erledigung weinbaulicher Tätigkeiten sowie Empfehlungen von Maßnahmen zur Herabsetzung der Gefährdung gegenüber Stein-/Blockschlägen". Dieses Gutachten wurde von einem Weinbausachverständigen gefertigt und der Bezirksregierung Köln nach eigenen Angaben am 10. Februar zur Prüfung vorgelegt.

In seiner Expertise schlägt der von Pieper beauftragte Gutachter vor, eine "mobile Schutzwand" von etwa 25 Metern Länge in der Mitte der Weinbergwege zu installieren. Diese soll aus einem Ackerschlepper, drei Schmalspurschleppern, drei beschwerten Anhängern, vier Palettentanks sowie einem Lieferwagen bestehen und eine Barriere gegen Steinschläge bilden.

Die Standsicherheit dieser Konstruktion im Hinblick auf eine Belastung durch Steinschlag und die Wirksamkeit hinsichtlich ihrer Höhe wurden aber nicht bewertet, so die Bezirksregierung. Die Überprüfung des Gutachtens habe nun ergeben, dass die Sicherheit der Arbeitnehmer durch diese mobile Schutzwand in weiten Bereichen des Weinberges vermutlich nicht gewährleistet sei. Maßgeblich dafür sei die zu geringe Höhe der Schutzwand sowie die nicht nachgewiesene Standsicherheit bei Steinschlag.

Dies gelte insbesondere für die oberen Bereiche. Dort, so befürchtet man in Köln, würden herabrollende Steine die Barriere schlicht überspringen. Für die Arbeiten in den übrigen Weinbergbereichen sei ein Schutz durch die geplante Barriere denkbar - vorausgesetzt weitere Nachweise folgten. "Wir werden eine Nacht darüber schlafen und dann mit unserem Gutachter besprechen, wie wir weiter vorgehen", sagte Pieper am Montag.

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