Bahnhof in Königswinter Bergbahnen sind der Favorit

KÖNIGSWINTER · Neue Pläne für einen alten Schandfleck: Die Bergbahnen im Siebengebirge sollen das Gelände des ehemaligen Hauses Winzerstraße 2 inklusive der ehemaligen Bergterrassen bebauen. Der Entwurf des Unternehmens - der im Erdgeschoss Gastronomie und touristische Nutzungen, im ersten Obergeschoss Büroräume und unter dem Dach das Archiv der Bergbahnen vorsieht - stieß im Königswinterer Planungsausschuss auf fast einstimmige Zustimmung.

Einzig Jörg Pauly (Fraktion Freie und Linke) und das beratende, nicht stimmberechtigte Ausschussmitglied Ursula Brungs meldeten Bedenken an. Berücksichtigung soll zudem der Wunsch des an der Winzerstraße angrenzenden Nachbarn finden, der mindestens einen Meter Abstand zum Neubau vorsieht.

Die Bergbahnen planen ein Gebäude mit einer Rundung in Richtung Winzerstraße, die den touristischen Bereich von der Wohnbebauung entlang der Straße abgrenzen soll. Aber, so der potenzielle Bauherr, es handle sich nur um einen konzeptionellen Entwurf. Wie genau dann die letztendlichen Planungen aussehen, sei noch nicht festgelegt.

Tatsächlich entspricht der Entwurf laut Verwaltung gleich in einigen Fällen nicht dem Bebauungsplan und der Gestaltungssatzung für die Altstadt: Zu hoch, falsche Dachform, die geplante Rundung und die großen Fenster - das sind einige der Punkte. "Wir sollten uns von der Gestaltungssatzung in diesem Fall nicht abhalten lassen", sagte Joachim Hirzel (SPD). Aus Sicht von Roman Limbach (CDU) sprach gegen einen zweiten Interessenten, dass dieser von der Stadt Vorleistungen erwartet hatte, die die Stadt mindestens weitere 50.000 Euro kosten würde.

Auch Limbach sprach sich grundsätzlich für den Entwurf der Bergbahnen aus, über Details könne man später reden. Auch Grünen-Fraktionschefin Claudia Owczarczak gefiel der Entwurf grundsätzlich gut - ihr stellte sich allerdings die Frage, warum die Stadt das Gelände erst für 270.000 Euro in der Zwangsversteigerung erworben hatte und nun für 172.500 Euro anbietet.

"Das Gelände liegt im Sanierungsgebiet, da sind wir bei der Wertbestimmung an Vorgaben gebunden", so die Antwort von Stadtplaner Dominik Braunsteiner. Michael Ridder befürwortete für die Köwis die Pläne, hielt aber Anpassungen ebenfalls für notwendig. "Aber wir sollten hier erst einmal Grundsätzliches festhalten."

Jörg Pauly hingegen befürchtet, dass die Tatsache, dass Teile des geplanten Gebäudes in der Bauverbotszone liegen, die sich durch die B 42 ergibt, das Projekt an sich nicht realisierbar machen könnte. Die Verwaltung kündigte ihrerseits Gespräche mit Straßen NRW dazu an. Zudem gefiel Pauly auch die zu wuchtige Bauweise nicht, er fürchtete angesichts der Höhe um die Sichtachse. Ein Einwand, der bei Claudia Owczarczak eher Erheiterung auslöste: "Sie fürchten um die Sichtachse auf die B 42?"

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