Graffiti-Vandalismus Gruppe sprayt sich durch Rauschendorf

RAUSCHENDORF · Ein schöner Polterabend ist es gewesen im Hause Stümper, dem am Sonntagabend ein böses Erwachen folgte. Sowohl der gemietete und noch nicht wieder abgeholte Toilettenwagen als auch der Pommeswagen mit Fritteuse waren beschrieben mit schwarzer Farbe.

 Monika Stümper (vorne) und Gabi Steinbüchel versuchen, die Schmierereien zu entfernen.

Monika Stümper (vorne) und Gabi Steinbüchel versuchen, die Schmierereien zu entfernen.

Foto: Frank Homann

"Jetzt müssen wir schauen, wie wir die Schmierereien wieder wegbekommen. Das ist ganz schön heavy, was die hier im Dorf angestellt haben", sagte gestern Monika Stümper. Sie und ihre Familie sind nicht die einzigen Betroffenen in Rauschendorf: Die Polizei musste am Pfingstsonntag jede Menge Anzeigen aufnehmen. Laut Polizeisprecher Frank Piontek waren bis gestern insgesamt 24 Anzeigen geschrieben.

Die Täter - die Polizei geht von einer Gruppe Jugendlicher aus - sind offenbar durch den ganzen Ort marschiert und haben ihre "Spuren" unter anderem in der Rauschendorfer Straße, dem Baumschulweg, Am Weißen Kreuz, Im Frohnacker, auf der Herrengartenstraße und Im Heidegarten hinterlassen. "Sie haben Hausmauern, Stromkästen, Radkappen, Bushaltestellen und Straßen mit Schriftzügen beschmiert", erklärte Frank Piontek.

Die Polizei schätzt, dass ein Schaden in Höhe von mehreren Tausend Euro entstanden sei. Zumal die unbekannten Täter auch randalierten. Sie warfen Mülltonnen und Blumenkübel um, knickten Antennen sowie Scheibenwischer von Autos ab und traten deren Spiegel ab. Ein Betroffener berichtete, die Täter hätten ihm die Gartenstühle von der Terrasse geholt und auf die Wiese geschmissen.

Beim CJD-Kindergarten in der Rauschendorfer Straße sprühten sie den noch jungen Neubau mit Schriftzügen und pubertären Symbolen an. Auf die Rutsche sprayten sie das Wort Hanf. "Ein Kindergartenvater hat sich netterweise bereiterklärt, die Farbe zu entfernen", sagte die stellvertretende Kindergartenleiterin Kerstin Krämer dem General-Anzeiger.

Die Polizei war am Sonntag vor Ort in Rauschendorf, um die Anzeigen aufzunehmen und Beweise zu sichern. Bislang gibt es, so Piontek, aber keine Anhaltspunkte, wer die Straftaten, die sich örtlich auf Rauschendorf beschränken, verübt haben könnte. Die Ermittlungen stünden am Anfang.

Die Spuren seien dünn. Anwohner hätten zwar angegeben, spät in der Nacht Stimmen gehört zu haben. Aber die Polizei hatten sie darüber nicht informiert. Schließlich war ordentlich was los in Rauschendorf von Samstag auf Sonntag. Der Brauchtumsverein Rauschendorf hatte am Morgen zum traditionellen Pfingstbaumsetzen und am Abend zum anschließenden Eierkuchenessen eingeladen.

Das Kriminalkommissariat 35 hat die Ermittlungen übernommen. Wer in der Nacht zum Pfingstsonntag verdächtige Personen bemerkt hat, die mit den Taten in Verbindung stehen könnten, oder Hinweise zu den Verursachern geben kann, wird gebeten, sich unter der Rufnummer 0228/150 zu melden.

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