Bädervergabeverfahren Auch die Politik gibt dem Bieter einen Korb

KÖNIGSWINTER · In nichtöffentlicher Sitzung hat der Stadtrat gestern Abend in der CJD-Aula das Bädervergabeverfahren beendet. Die Politik folgte einstimmig der Verwaltung und nahm zur Kenntnis, dass diese das Bäderverfahren für beendet hält. Dieser Formulierung konnte auch die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen zustimmen, nachdem sie vorher angekündigt hatte, gegen den Vorschlag stimmen zu wollen.

Im Kern änderte das jedoch nichts: Der Stadtrat nahm nun die Einschätzung der Verwaltung zur Kenntnis, dass kein annehmbares Angebot vorgelegen habe. Gemeint ist das Angebot des verbliebenen Bieters, des Oberpleiser Unternehmens Rösgen, das an diesem Standort gerne ein neues Hallenbad gebaut hätte. Frank Rösgen hat bereits angekündigt, rechtliche Schritte gegen die Stadt prüfen zu wollen.

Beim Vergabeverfahren, das durch einen Beschluss des Sportausschusses im Oktober 2011 gestartet wurde, ging es um den Neubau oder die Sanierung des vorhandenen Hallenbades, die Sanierung des Freibades und den Betrieb beider Bäder durch einen privaten Partner im Rahmen eines ÖPP-Verfahrens (Öffentlich-Private Partnerschaft). Die städtische Zuzahlung sollte dabei anfänglich nicht über 900 000 Euro netto pro Jahr hinausgehen.

Wie es nun weitergehen wird, ist völlig offen. Die Opposition aus SPD, Königswinterer Wählerinitiative und der Linken favorisiert eien Sanierung des Hallenbades in stätischer Eigenregie.

Die Koalition aus CDU, Grünen und FDP möchte von der Stadtverwaltung spätestens bei der Ratssitzung Ende September wissen, welche weiteren Möglichkeiten neben einer Sanierung in Betracht kommen. Eine solche könnte ein Neubau auf dem Rheingrundstück gegenüber dem Peter-Breuer-Stadion sein, das die Stadt vor einigen Jahren eigens erworben hatte.

Die Koalition war bisher stets der Meinung, dass ein Neubau insgesamt wirtschaftlicher und nachhaltiger als eine Sanierung des alten Hallenbades sei. Auch fürchtet sie lange Schließungszeiten des Hallenbades im Falle einer Sanierung.

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