Grundsteinlegung für neues Hennefer Pfarrheim Vier-Millionen-Euro-Bau soll im Frühjahr fertig sein

HENNEF · Die Bauarbeiten für das neue Haus der Hennefer Gemeinde Sankt Simon und Judas sollen im Frühjahr 2015 abgeschlossen sein. Auch eine neue Kita für etwa 40 Kinder entsteht hinter dem Neubau.

 Grundsteinlegung im strömenden Regen: Prälat Hans-Josef Radermacher spricht den Segen vor dem neuen Pfarrheim.

Grundsteinlegung im strömenden Regen: Prälat Hans-Josef Radermacher spricht den Segen vor dem neuen Pfarrheim.

Foto: Ingo Eisner

Kein Erbarmen kannte Petrus, als sich am Sonntag die Kirchengemeinde Sankt Simon und Judas nach einem Festgottesdienst am Karol-Wojtyla-Platz traf, um der Grundsteinlegung für das neue Pfarrheim beizuwohnen.

Es goss in Strömen, als Prälat Hans-Josef Radermacher unter Anwesenheit von Gemeindepfarrer Hans-Josef Lahr, Bürgermeister Klaus Pipke, Ex-Kreisdechant Robert Kreuzberg und Mitgliedern des Kirchenvorstandes den Grundstein feierlich segnete. An die vorgesehene Stelle vermochten die Herren den Stein allerdings nicht zu wuchten, war er doch mit über 70 Kilogramm Gewicht etwas zu schwer und aufgrund des Regens zu nass.

Viel Arbeit und planerisches Geschick war notwendig, damit das Pfarrheim gebaut werden kann. Der Neubau wurde notwendig, da das alte Pfarrheim, das 1954 erbaut und im Januar abgerissen wurde, nicht mehr auf dem neuesten Stand war und eine Sanierung zu teuer gewesen wäre. Fenster, Dach und die komplette Heizungsanlage hätten erneuert werden müssen.

"Die Energiekosten wurden einfach zu hoch", sagte Kirchenvorstandsmitglied Hans Gerhards, der zusammen mit Frank Precker, Willi Frandrup und Werner Bergmann zu einem eigens für dieses Projekt gebildeten Bauausschuss gehört. "Wir haben uns wöchentlich zu Gesprächen mit dem Architekten Andreas Martini, den Fachplanern und den beauftragten Firmen getroffen", sagte Gerhards.

Nach dem Abriss begannen im März 2014 die Rohbauarbeiten, die mit einigen Überraschungen verbunden waren. "Der Boden war für die Standfestigkeit zu weich, so dass tiefer gegraben werden musste", erinnert sich Gerhards. Zudem habe der Kampfmittelräumdienst noch eine Granate aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, die entsorgt werden musste. Durch den milden Winter sei man aber trotzdem schnell vorangekommen.

Unter der Leitung des Architekturbüros Martini entsteht auf einer insgesamt 4900 Quadratmeter großen Fläche gegenüber der Pfarrkirche das neue Pfarrzentrum mit einer Nutzfläche von 518 Quadratmetern sowie ein neuer Kindergarten mit einer Gesamtfläche von 553 Quadratmetern.

Kern des neuen Pfarrzentrums ist der Pfarrsaal mit einer Größe von 149 Quadratmetern, der in zwei Räume aufgeteilt werden kann. Außerdem verfügt das Pfarrzentrum über ein 187 Quadratmeter großes Foyer, das ebenfalls für Veranstaltungen genutzt werden kann. Zudem sind Räume für die katholische öffentliche Bücherei reserviert, die während der Bauphase in Containern neben der Kirche residiert.

Da auch die bisherige Kindertagesstätte in die Jahre gekommen war und nicht mehr den heutigen Anforderungen wie zum Beispiel der U 3-Betreuung entsprach, entsteht hinter dem Pfarrzentrum eine neue Kita für etwa 40 Kinder mit Gruppen-, Schlaf- und Wickelräumen sowie einer Küche. Das Außengelände wird als Spielfläche dienen, zudem wurden zwei Garagen als Lagerräume gebaut.

Die geschätzten Gesamtkosten, die das Architekturbüro Martini auf knapp vier Millionen Euro beziffert, werden zu 70 Prozent von der Erzdiözese Köln getragen. Den Rest übernehmen das Land Nordrhein-Westfalen und die katholische Kirchengemeinde Sankt Simon und Judas. "Das Pfarrzentrum könnte bereits nach Karneval fertig sein, der Kindergarten allerdings erst Ostern 2015", sagte Gerhards.

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