Rathaus in Hennef Ulrike Kienzler präsentiert bis Mitte September ihre Acryl-Bilder

HENNEF · Sie malt am liebsten nachts in ihrem Atelier in Düren. Dann begibt sie sich mit Pinsel und Acrylfarbe auf die Suche nach der Unbefangenheit.

 Ulrike Kienzler steht im Hennefer Rathausfoyer zwischen ihren Acryl-Bildern Sommertraum (links) und Nachtcafé.

Ulrike Kienzler steht im Hennefer Rathausfoyer zwischen ihren Acryl-Bildern Sommertraum (links) und Nachtcafé.

Foto: Ingo Eisner

"Was mich beschäftigt, bringe ich auf die Leinwand", sagt Ulrike Kienzler. "So sind meine Bilder so unterschiedlich, wie auch das Leben vielfältig ist."

Mehr als 20 ihrer beeindruckenden, farbenfrohen Arbeiten sind seit Samstag im Hennefer Rathausfoyer zu sehen. Vizebürgermeister Thomas Wallau eröffnete die Ausstellung, die bis zum 12. September die Besucher des Rathauses erfreuen wird.

Der Mensch stünde laut Kienzler im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit. 1968 erblickte Kienzler, die seit vielen Jahren Mitglied der Hennefer Initiative Kunst ist, in Köln das Licht der Welt. Die zweifache Mutter entdeckte bereits im zarten Alter von sieben Jahren, welche Anziehungskraft das Malen auf sie ausübt.

Nach dem Abitur 1988 besuchte sie zwei Jahre lang die Rheinbacher Glasfachschule und schloss ihre Ausbildung als "Staatlich geprüfte technische Assistentin für Gestaltung" ab. Später arbeitete sie als Grafikerin in der Werbeabteilung eines Kölner Versicherungsunternehmens. Seit 2004 ist sie selbstständige Grafikerin und freischaffende Künstlerin, die oft mehrere Bilder gleichzeitig malt.

"Thematisch ist sie, wie sie einmal sagte, dem Menschen auf der Spur", sagte Margret Zimpel, Vorsitzende der Initiative Kunst Hennef, in ihrer Laudatio, mit der sie die Besucher in die Ausstellung einführte. "So zeigt sie in manchen Bildern den Menschen in seiner Umgebung, der Spuren hinterlässt, in anderen Bildern dann aber die Spuren des Menschen, der gar nicht selbst im Bild ist, dessen Präsenz aber über seine Spuren immer gegeben ist.

Dabei hat Ulrike Kienzler trotz vielfältiger Maltechniken einen ganz eigenen bildnerischen Ausdruck und eine sehr klare und direkte Bildsprache. Klar, direkt und dennoch ganz und gar nicht einfach und simpel, sondern stets anregend und hintergründig. Unter der gemalten Oberfläche geht es in die Tiefe", sagte Zimpel.

Seit 2007 ist Kienzler Schülerin bei Bernd Hinzelmann in der Kunstwerkstatt in Köln. 2011 war sie mit ihren Arbeiten sogar für den internationalen Lucas-Cranach-Preis der Stadt Kronach nominiert, der alle drei Jahre für junge zeitgenössische Kunst verliehen wird. Kienzlers Bilder regen zum Nachdenken an.

Ob es das pittoreske "Nachtcafé" ist oder der "Sommertraum", der bildlich eine Erlösung von Isolation, Abgrenzung und Ausschluss verspricht. In Bewegung sein, Traum und Perspektive zulassen und mutig sein eigenes Level finden, das sind die Intentionen der Künstlerin. Seit Montag können sich die Besucher des Rathauses von der Qualität ihrer Bilder überzeugen.

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