Bauwerk in Hennef Stahlbrücke für den Horstmannsteg

HENNEF · In die Jahre gekommen ist er, der Horstmannsteg. Am Bauwerk aus den 60er Jahren, das bei Joggern und Radlern gleichermaßen bleibt ist, nagt nicht nur der Zahn der Zeit, sondern vor allem der Rost.

 Zu schmal und marode: Der Horstmannsteg in Hennef verbindet das Zentrum mit dem Ortsteil Allner. Er soll neu und breiter gebaut werden.

Zu schmal und marode: Der Horstmannsteg in Hennef verbindet das Zentrum mit dem Ortsteil Allner. Er soll neu und breiter gebaut werden.

Foto: Ingo Eisner

Das stellte sich in diesem Jahr bei einer Überprüfung des Stegs durch das Ingenieurbüro Verheyen heraus. Die Stadt plant deshalb einen Neubau, der laut Verwaltung wirtschaftlicher sei, als eine Instandsetzung.

Während der Bauausschusssitzung im August, bei der das Ingenieurbüro Verheyen verschiedene Varianten aus Stahl, Holz und Beton präsentierte, wurde das Thema bereits heiß diskutiert und auch für die nächste Sitzung im November steht der Horstmannsteg auf der Tagesordnung. Die Stadt bevorzugt eine 2,5 Millionen Euro teure Schrägseilbrücke aus Stahl mit einer Stütze, die 25 Meter in die Höhe ragen würde.

Laut Roland Stenzel, Technischer Geschäftsführer der Hennefer Stadtbetriebe, sei diese Variante mit der Bezirksregierung abgesprochen und könne zu 70 Prozent vom Land bezuschusst werden. In der August-Sitzung des Bauausschusses hatte Matthias Steitz vom Ingenieurbüro Verheyen seine Ergebnisse vorgetragen. Der Steg über die Sieg hänge durch und die Bewegungsfugen seien an manchen Stellen viel zu groß. Auch tragende Bauteile seien laut Steitz vom Rost angegriffen, weil kein ausreichender Korrosionsschutz bestünde.

Hinzu komme, dass das Geländer mit 95 Zentimetern viel zu niedrig für Fahrradfahrer sei. Es komme nur ein Neubau in Frage, der mit vier Metern wesentlich breiter ausfallen und nicht mehr in einem Bogen, sondern gerade verlaufen soll, weil das günstiger sei. Frank Miebach vom Lohmarer gleichnamigen Ingenieurbüro bezweifelt, dass die Holz-Variante teurer wird. "Wir haben im Rhein-Sieg-Kreis während der vergangenen beiden Jahre bereits fünf Brücken errichtet, und zwar vornehmlich Radbrücken, die meistens aus Holz gebaut werden", sagt der Ingenieur und versteht nicht, warum eine Holzvariante nicht in Erwägung gezogen werde. "Angeblich sind die Baukosten höher als bei Beton und Stahl. Dies bezweifeln wir sehr stark", sagt Miebach.

Sein Büro habe eine Schrägseilbrücke mit einem H-Pylon in Holz-Stahlbauweise entworfen. Alternativ sei ein Lösungsansatz als Holz-Trogbrücke entwickelt worden, der besonders effizient und kostengünstig sei. "Die geschätzten Nettokosten der Schrägseilbrücke liegen bei 1,76 Millionen Euro, die Trogkonstruktion kostet netto 1,62 Millionen Euro", sagte Miebach. Bei beiden Konstruktionen seien alle Holzbauteile sicher vor der Witterung geschützt, bei exponierten Bauteilen würden Stahl oder andere witterungsfesten Baustoffe verwendet.

Laut Verwaltung sei das Thema Horstmannsteg noch nicht beschlossen. Der Ältestenrat habe sich für die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitgliedern der Fraktionen, ausgesprochen. "Diese Arbeitsgruppe wird demnächst tagen und sich noch einmal ausführlich mit dem Horstmannsteg befassen", sagte Dominique Müller-Grote, Sprecher der Stadt Hennef. Nach wie vor werde die Verwaltung allerdings die Schrägseilbrücke aus Stahl bevorzugen.

In der kommenden Sitzung des Bauausschusses am Donnerstag, 19. November, wird erneut über den Horstmannsteg beraten. Beginn der Sitzung im Hennefer Rathaus, Saal Hennef, ist um 17 Uhr.

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