Hennef Schulsozialarbeit soll erhalten bleiben

Hennef · Sie ist eine wichtige Komponente, um Probleme rechtzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren, aber auch für die Beratung von Familien: Die Schulsozialarbeit ist an vielen Schulen im Kreis fest verankert.

Wie die Hennefer SPD berichtet, droht im nächsten Jahr der Wegfall von insgesamt sieben Schulsozialarbeiterstellen an Hennefer Schulen. Den Grund dafür haben die Sozialdemokraten ausgemacht: Die Bundesregierung stellt dann die Mittel für die Schulsozialarbeit im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets nicht weiter zur Verfügung.

Die SPD will dem Stadtrat daher eine Resolution vorschlagen: Der Hennefer Rat soll die Bundesregierung auffordern, die finanziellen Mittel für die Schulsozialarbeit weiterhin bereitzustellen und in einer Regelung zwischen Bund und Ländern zu verstetigen. Außerdem soll die Stadtverwaltung prüfen, wie bei einem Wegfall der Bundesmittel die Stellen komplett oder zumindest teilweise erhalten werden können.

Bisher hat der Bund Geld für die Einstellung von Schulsozialarbeitern zur Verfügung gestellt. Für Hennef seien laut SPD 4,5 Stellen bewilligt worden, die sieben Hennefer Schulen abdecken. "Fällt das Geld nun weg, droht auch der Wegfall dieser Hennefer Stellen", sagte Jochen Herchenbach, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

"Durch diese Arbeit können individuelle und gesellschaftliche Benachteiligungen abgebaut und Chancengleichheit aufgebaut werden", sagte Herchenbach. "Schulsozialarbeiter leisten wichtige Arbeit, die so nicht von den Schulen übernommen werden kann. Wir brauchen diese Stellen in Hennef. Wenn die Bundesregierung sich aus der Verantwortung stiehlt, dann müssen wir Alternativen finden."

Auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker findet, dass die Schulsozialarbeit wichtig ist und erhalten bleiben muss. Allerdings ist in ihren Augen die derzeitige rot-grüne Landesregierung dafür verantwortlich, dass über eine Abschaffung der Schulsozialarbeit gesprochen würde.

"Die Schulsozialarbeit ist eindeutig Ländersache", sagte Winkelmeier-Becker. Der Bund habe die Länder ab 2011 bei den Kosten für die Sozialarbeit an Schulen vereinbarungsgemäß mit 400 Millionen Euro pro Jahr unterstützt. Diese Vereinbarung gilt bis 2014. Danach müssten die Länder in der Lage sein, aus eigener Kraft diese wichtige Aufgabe zu erfüllen.

"Thüringen hat bereits erklärt, dass es aus den zusätzlichen Mitteln des Bundes in Zukunft die Schulsozialarbeit finanzieren wird. Das sollte die Landesregierung in Düsseldorf zum Vorbild nehmen. Es darf nicht sein, dass zusätzliche Bundesmittel in den Tiefen des Landeshaushalts versickern", sagte Winkelmeier-Becker.

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