Kommentar Platz für Querdenker

HENNEF · Nun steht es also fest. Andrea Hausers Antrag auf Mitgliedschaft bei den Hennefer Grünen wurde abgelehnt. Vorausgegangen war ein unwürdiges Schauspiel, das Menschen die Lust auf ehrenamtliche politische Arbeit vermiesen kann.

Sicher, die Hennefer Journalistin hat auf die empfindsame Seele der Partei, der sie beitreten wollte, wenig Rücksicht genommen, als sie mit der Angelegenheit den Weg in die Öffentlichkeit suchte. Die Grünen seien nun mal ihre politische Heimat, sie wollte mitgestalten und dafür hat sie gekämpft.

Allerdings kam der Hickhack um ihre Mitgliedschaft für die Hennefer Grünen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, hatte die Partei doch gerade erst Matthias Ecke als Bürgermeisterkandidaten nominiert. Ecke machte keinen Hehl daraus, dass dieses öffentlich ausgetragene Gerangel seiner Kandidatur nicht gerade zuträglich war. Dennoch muss sich auch die Partei fragen, wie sie künftig mit Anträgen von ehrenamtlich engagierten Aspiranten umgehen will.

Ein Aufnahmestopp, der rechtlich nicht abgedeckt war, aber auch die Praxis, Mitgliedsanträge aus nicht genannten "subjektiven Gründen" abzulehnen, dürfte der falsche Weg sein. Eine Partei, die in einer Stadt um Mehrheiten kämpft und den Bürgermeister stellen möchte, sollte auch Platz für engagierte Querdenker haben, sonst verbaut sie sich zunehmend den Weg, Menschen für ihre Politik zu gewinnen. Persönliche Animositäten dürfen da nicht den Ausschlag geben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort