Hennefer Gesamtschule Meiersheide Kooperation mit Segelfliegern
HENNEF · Da staunten die Schüler der Gesamtschule Meiersheide nicht schlecht, als Karl Lippe, Vorsitzender der Kölner Segelflieger, und Schriftführer Rainer Hirschberg ein Segelflugzeug aus einem Anhänger luden und auf dem Schulhof platzierten. Nicht ohne Grund, denn Lippe und Hirschberg unterzeichneten am Donnerstag einen Kooperationsvertrag mit Schulleiter Wolfgang Pelz.
Zwar gibt es mit Nina Stark und Merlin Köhler sowie Merlin Empt bereits drei Gesamtschüler, die regelmäßig bei den Kölner Segelfliegern auf deren Flugplatz in Eudenbach zu Gast sind und mittlerweile auch durch luftige Höhen segeln. Künftig sollen aber noch mehr Schüler in den Genuss dieses Hobbys kommen.
Die Idee zu dieser Kooperation hatte Lehrer Heinz Wegmann. "Meine Frau war früher auch Segelfliegerin. Ich nahm mit den Kölner Segelfliegern Kontakt auf, und die zeigten sich begeistert von der Idee, mit einer Schule zu kooperieren", sagte Wegmann. "Wir freuen uns sehr über diese Kooperation. Je früher jemand mit dem Segelfliegen anfängt, desto schneller lernt er, worauf es ankommt", sagte Lippe.
Mittlerweile steigen die Nachwuchspiloten bereits mit 14 Jahren erstmalig ins Cockpit. Lippe hatte das Segelfliegen mit 17 noch am Köln/Bonner Flughafen gelernt. Als es dort und auch am Butzweiler Hof nicht mehr möglich war, diesem Sport nachzugehen, zogen die Kölner Segelflieger nach Eudenbach, wo auch Modellflieger beheimatet sind. "Ich komme eigentlich vom Modellfliegen und wollte immer mal ein richtiges Segelflugzeug beherrschen", sagt der 17-jährige Gesamtschüler Merlin Köhler, der bereits seit 2012 in Eudenbach der Segelfliegerei frönt.
Während Merlin bereits seinen Segelflugschein in der Tasche hat, befindet sich mit Nina Stark die bisher einzige Hennefer Gesamtschülerin noch in der Flugausbildung. "Ich freue mich aber schon unheimlich darauf, das erste Mal allein zu fliegen und hoffe, dass sich noch mehr Mädels für die Segelfliegerei begeistern können", sagte die 15-Jährige. 500 Euro pauschal kostet das Hobby pro Jahr. "Ich denke, wer Tennis spielt, muss mehr investieren", sagte Lippe.
Mit der Kooperationsvereinbarung hoffen Wegmann und Pelz, Fördermittel beantragen zu können. "Dann wird es für die Schüler vielleicht etwas günstiger", so Wegmann. Als Schul-AG am Wochenende außerhalb des regulären Unterrichts wird die Segelfliegerei der Gesamtschüler aber auch bewertet und im Zeugnis vermerkt.
"Ich finde, das ist eine wirklich gute Sache", sagte Bürgermeister Klaus Pipke. "Bei Bewerbungen wird doch immer mehr darauf geschaut, was ein Schüler neben seinen schulischen Leistungen an interessanten Dingen in seiner Freizeit gemacht hat. So etwas kann den Schülern später nur helfen."
