Entwurf ausgewählt Kneipp-Becken soll ein Dach erhalten

HENNEF · Nicht jeder dürfte wissen, dass Hennef von 1976 bis 1984 ein staatlich anerkannter Kneipp-Kurort war und auf eine Kneipp-Geschichte zurückblickt, die bereits im Jahr 1909 begann.

 Eingezäunt: Aus Sicherheitsgründen ist das Kneipp-Becken im Kurpark derzeit nicht nutzbar.

Eingezäunt: Aus Sicherheitsgründen ist das Kneipp-Becken im Kurpark derzeit nicht nutzbar.

Foto: Ingo Eisner

2011 hatte sich der Hennefer Kneipp-Verein in Abstimmung mit dem Umweltamt und dem Baubetriebshof bereiterklärt, eine Instandsetzung der stillgelegten Anlage vorzunehmen und die Wartung des Kneipp-Beckens im Kurpark zu übernehmen. Die Pflege ist dennoch mühselig, da das Becken, das derzeit aus Sicherheitsgründen eingezäunt ist, Wind und Wetter ausgesetzt ist.

Angehende Bauzeichner des Carl-Reuther-Berufskollegs haben deshalb in den vergangenen Monaten Ideen für eine Überdachung des Beckens und für die Gestaltung des Umfeldes entwickelt. Eine Jury entschied sich jetzt für den Überdachungsentwurf von Tanja Baumanis und die Umfeldgestaltung von Marco Flerus. Als Preisgeld erhielt Baumanis 200 Euro, Flerus freute sich auch über 150 Euro.

Die Kneipp-Geschichte Hennefs begann vor 106 Jahren. 1909 hatte sich eine "Kommission für die Errichtung eines Kneipp'schen Kurortes in Nordwestdeutschland" für Hennef-Geistingen als einen möglichen Standort entschieden. 1912 wurde dann das "Kurhaus Sebastian Kneipp" eingeweiht.

In den 70er Jahren erhielt das Kurhaus mit einem Hallenbewegungsbad und einem Gebäude, das Platz für 33 Zimmer und eine moderne Kneipp-Abteilung bot, eine Erweiterung. Parallel dazu entstanden weitere Kureinrichtungen, darunter die Kneippanlagen im Kurpark.

2007 wurden diese Anlagen, die lange funktionslos waren, wieder instand gesetzt. Sie waren jedoch aufgrund der hohen Verschmutzung - vor allem durch Laub - nur eingeschränkt nutzbar. Das soll sich nun ändern.

"Wir haben uns für die Idee einer sehr offenen Bauweise entschieden", sagte Klaus Barth, Vorstandsmitglied der Hennefer Stadtbetriebe. Barth bildete die Jury zusammen mit Karl-Josef Kneipp, Vorsitzender des Kneipp-Vereins, Gerhard Dohlen, Vorsitzender des Hennefer Verkehrs- und Verschönerungsvereins, sowie dem Hennefer Umweltamtsleiter Johannes Oppermann und dem stellvertretenden Berufskollegsleiter Markus Klasmeier.

Acht Entwürfe für eine mögliche Überdachung des Wassertretbeckens und zwei Entwürfe für die Umfeldgestaltung bewerteten sie. Der Entwurf der angehenden Bauzeichnerin Baumanis aus Meckenheim sieht vor, dass eine Konstruktion aus gebogenen Holzbalken in Leimbinderbauweise das Becken vor dem Laub der Bäume schützen soll. Die Holzbalken sind eng aneinandergereiht in einem Stahlfundamentblock eingespannt.

Zum Ensemble gehört noch eine Sitzbank. Nach Schätzung von Baumanis, die in diesem Jahr Abschlussprüfung hat, dürfte die Umsetzung ihres Entwurfes 37 500 Euro kosten. Marco Flerus sagte zu seinen Plänen: "Da steckt viel Aufwand drin. Ich habe eine Woche lang jeden Tag nach dem Unterricht daran gearbeitet."

Begonnen hatte die Bauzeichnerklasse unter Anleitung ihres Fachlehrers Thorsten Altefrohe im Sommer des vergangenen Jahres. "Die ersten Pläne waren bereits im Dezember fertig", so Markus Klasmeier. Ob die Siegerentwürfe auch in die Tat umgesetzt werden, steht noch nicht fest. "Wir werden alle Möglichkeiten prüfen, ob diese Entwürfe technisch umsetzbar sind. Zudem werden wir nach Sponsoren für das Projekt suchen", sagte Klaus Barth.

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