Workshop in Hennef "Klartext reden" über Alkohol

HENNEF · Wie kann ich mit meinem Kind ins Gespräch über alkoholhaltige Getränke kommen und auch bleiben? Wie kann ich im Umgang mit alkoholhaltigen Getränken ein glaubwürdiges Vorbild sein? Fragen, die sich viele Eltern stellen, wenn es um das Thema "Alkohol und Kinder" geht.

 "Klartext reden": Diplom-Psychologin Barbara von Arnim gibt Eltern Tipps zum Thema "Kinder und Alkohol".

"Klartext reden": Diplom-Psychologin Barbara von Arnim gibt Eltern Tipps zum Thema "Kinder und Alkohol".

Foto: Ingo Eisner

Die Initiative "Klartext reden" will Antworten geben und mit Eltern in Workshops über das heikle Thema ins Gespräch kommen. Zu einem solchen Workshop waren 30 interessierte Eltern in die Gesamtschule Meiersheide gekommen, um sich von der Suchtexpertin und Diplom-Psychologin Barbara von Arnim in der rund zweistündigen Veranstaltung informieren zu lassen.

Die Initiative "Klartext reden" wurde 2005 vom "Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung" des Bundesverbandes der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure (BSI) ins Leben gerufen und von unabhängigen Wissenschaftlern zusammen mit Vertretern des Bundeselternrates konzipiert. Damit soll versucht werden, brennende Fragen zu beantworten und Eltern praxisnahe Tipps zu geben.

Neben einer Broschüre und einem Internetauftritt sind es vor allem die Eltern-Workshops, bei denen sich Eltern wertvolle Anregungen und Hinweise holen können. "Wichtig ist, nicht zu predigen, sondern offen mit den Kindern darüber zu diskutieren", sagte Barbara von Arnim.

Während ihres Vortrages machte sie die interessierten Eltern nicht nur mit der Wirkungsweise verschiedener alkoholischer Getränke vertraut. Sie zeigte auch auf, welchen Schaden besonders Jugendliche während ihrer Entwicklungsphase durch regelmäßigen und hohen Alkoholkonsum erleiden können.

"Sie können sich strafbar machen"

Auch das Jugendschutzgesetz, das den Konsum von Bier und Wein erst ab 16 und den von Spirituosen erst ab 18 Jahren erlaubt, wurde thematisiert. "Sie können sich strafbar machen, wenn sie einem 15-jährigen Jugendlichen in ihrem Haus erlauben, Alkohol zu trinken", sagte von Arnim.

Vor allem ging es aber darum, wie Eltern mit dem Thema gegenüber ihren Kindern umgehen sollen. "Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich mich erst später mit dem Thema beschäftigen muss, aber meine Tochter ist 14, und ich habe den Eindruck, dass Alkohol bereits jetzt für sie interessant sein könnte", sagte eine Mutter.

Wichtig sei laut von Arnim, mit den Kindern über das Thema offen zu reden, sowohl über positive als auch negative Wirkungen von Alkohol.

Der Vorbildcharakter von Eltern spiele dabei eine wichtige Rolle. "Auch wenn Eltern oft daran zweifeln, sie haben einen entscheidenden Einfluss auf ihre Kinder", sagte von Arnim. Eltern, die regelmäßig alkoholische Getränke konsumieren, würden sich kaum Respekt gegenüber ihren Kindern verschaffen können, wenn es um das Thema Alkohol geht.

"Sollten Sie jüngere Kinder haben, ist es wichtig, alkoholhaltige Getränke außerhalb deren Reichweite aufzubewahren. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Sohn oder Ihre Tochter heimlich trinkt, kontrollieren Sie regelmäßig ihre Alkoholvorräte. Sollte sich der Verdacht bestätigen, sprechen Sie Ihr Kind umgehend darauf an", sagte von Arnim.

Informationen zur Initiative gibt es unter www.klartext-reden.de.

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