Provisorium Kinder ziehen in Container

HENNEF · Nach dem das Gebäude der Kita "Regenbogen" abgebrannt ist, wurde jetzt die vorläufige Unterkunft aufgebaut. Der Schaden beläuft sich auf zwei Millionen Euro.

 24 grüne Container beherbergen - zumindest in den nächsten zwei Jahren - die Kita-Kinder.

24 grüne Container beherbergen - zumindest in den nächsten zwei Jahren - die Kita-Kinder.

Foto: Ingo Eisner

Majestätisch schwebte gestern eine große grüne Kiste über dem Platz des Kinder- und Jugendhauses der Evangelischen Kirche an der Deichstraße. Es ist einer von insgesamt 24 Containern, die ab dem kommenden Kindergartenjahr als Provisorium für den abgebrannten Kindergarten "Regenbogen" dienen.

Wie berichtet, hatte in der Nacht zum 15. Juli ein Großfeuer die Einrichtung an der Kurhausstraße, die von 85 Kindern besucht und vor 21 Jahren eröffnet worden war, restlos zerstört. Die Polizei geht laut Burkhard Rick, Sprecher der Kreispolizeibehörde, nach wie vor von Brandstiftung aus. "Die Ermittlungen dauern noch an", sagte Rick gestern auf Anfrage.

"Der alte Kindergarten muss abgerissen und ein neuer gebaut werden", sagte Doris Harnischmacher, Mitglied des Presbyteriums. "Das wird aber erst in zwei Jahren geschehen." Bis dahin sind die Kinder in insgesamt 24 Containern und dem Jugendhaus untergebracht.

"Die Container haben noch bis vor Kurzem einem Kölner Kindergarten als Provisorium gedient und sind genau jetzt frei geworden", freute sich Harnischmacher. Überhaupt scheint die Evangelische Kirchengemeinde Hennef mit ihren rund 8600 Mitgliedern nach dem ersten Schock nach vorne zu schauen.

"Mein vierjähriger Sohn hat es richtig erkannt: Nicht der Kindergarten ist abgebrannt, sondern das Gebäude", sagte Gemeindepfarrer Niko Herzner, dessen Kinder ebenfalls die Kita Regenbogen besuchen. "Unser Auftrag ist es, über den Horizont des Schreckens hinauszuschauen", fügte Herzner hinzu.

Die Abwicklung des Schadens mit der Versicherung wurde bereits angegangen, ein Sachverständiger war bereits an Ort und Stelle, um sich ein Bild von der ausgebrannten Ruine zu machen. "Der Schaden beläuft sich auf etwa zwei Millionen Euro", sagte Charly Stöhr, Mitglied des Presbyteriums.

Außer Frage steht laut Herzner, dass der Kindergarten an alter Stelle wieder aufgebaut wird. "Es ist halt die Frage, ob wir ihn genauso wieder haben wollen, wie er war, oder ob es ein paar Veränderungen geben wird." Das müsse allerdings noch geklärt werden.

Beeindruckt zeigte sich Herzner von der Solidarität der Menschen, die spontan spendeten. Und bemerkenswert findet er auch die Art, wie dieser Brand die Evangelische Kirchengemeinde zusammen geschweißt habe und wie unbürokratisch die Stadt geholfen habe, damit in nur vier Wochen dieses Provisorium für die Kinder entstehen konnte. "Das waren gefühlt nur ein paar Tage, und die Anträge waren bewilligt. Das erleben sie sonst nirgendwo", sagte Herzner.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort