Kommentar zum Hennefer Haushalt Keine Panik

Ganz klar: Schön ist anders. Keine Stadt oder Gemeinde ist erpicht auf das Haushaltssicherungskonzept. Auch die Hennefer hätten sich einen ausgeglichenen Etat gewünscht, wenn es nach ihnen gegangen wäre. Ist es aber nicht. Ein Kommentar.

Jetzt sind sie also da: die großen Schulden, die Einschnitte in die Finanzhoheit der Stadt und die Mehrbelastung für die Bürger. Und die merken es handfest durch die Erhöhung der Grundsteuer B. Die etwa 118 Euro mehr im Jahr für die Eigentümer eines durchschnittlichen Einfamilienhauses sind kein Pappenstiel.

Umso bemerkenswerter, wie ruhig die Einbringung des Haushaltes voller roter Zahlen im Rat vonstatten ging. Und das nicht nur, weil es für die Fraktionen einfach noch nicht an der Zeit für die große Aussprache war. Erst einmal müssen sie das riesige Zahlenwerk durcharbeiten.

Und natürlich werden dann Kritik und Einwände am Etat kommen, je deutlicher geäußert, desto weiter weg sich die einzelnen Ratsmitglieder von der Koalition aus CDU und Unabhängigen positionieren wollen. Das ist richtig und nötig in der politischen Diskussion.

Doch lässt die Einbringung des Haushaltes nicht erwarten, dass in Hennef angesichts der Finanzmisere panischer Aktionismus ausbricht. Richtig so, denn die Ratsmitglieder brauchen eine gute Portion Unaufgeregtheit, um den Etat gründlich abzuklopfen. In Zeiten klammer Kassen ist es wichtig, geplante Investitionen auf den Prüfstand zu stellen und sich zugleich nicht vorschnell von den freiwilligen Leistungen zu verabschieden. Denn auch sie sind es, die eine Stadt attraktiv und lebendig machen.

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