Austausch in Hennef Indische Delegation besucht Klärwerk

HENNEF · Mit mehr als 1,2 Milliarden Einwohnern ist Indien nach China das bevölkerungsreichste Land der Erde. Neben der Luftverschmutzung in den indischen Metropolen gehört die Wasserknappheit zu den größten Problemen des Landes.

 Am Klärbecken: Die indische Delegation informiert sich in Hennef, wie eine Kläranlage funktioniert und Wasser aufbereitet wird.

Am Klärbecken: Die indische Delegation informiert sich in Hennef, wie eine Kläranlage funktioniert und Wasser aufbereitet wird.

Foto: Ingo Eisner

Nur wenige Haushalte haben eine Abwasserentsorgung, und nur ein Bruchteil der Inder hat Zugang zu sanitären Anlagen. Die meisten der vorhandenen Klärwerke sind nicht in Betrieb. Verschmutztes und verseuchtes Wasser trägt aber zur Entstehung und Verbreitung von Infektionskrankheiten bei.

Grund genug also, sich über das Thema Abwasserentsorgung zu informieren. Gestern besuchte eine 15-köpfige Delegation aus dem indischen Bundesstaat Maharashtra gemeinsam mit Vertretern des Hennefer Vereins für Europäische Sozialarbeit, Bildung und Erziehung (Vesbe) das Hennefer Klärwerk, um sich über die Aufbereitung von Wasser kundig zu machen.

"Heute erhalten sie einen Gesamtüberblick über alles, was man mit Wasser machen kann", sagte Bürgermeister Klaus Pipke, als er die indischen Ingenieure und Techniker begrüßte. Volker Arnold, Leiter des Fachbereichs Abwasseranlagen der Hennefer Stadtbetriebe, informierte die Gäste bei einem Rundgang über sämtliche Details der Wasseraufbereitung und zeigte ihnen die vorhandenen Abwasseranlagen.

Der Besuch der Delegation ist Teil eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes, an dem sich neben Vesbe auch das Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft sowie das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement der Universität Stuttgart in enger Kooperation mit dem Fraunhofer Institut beteiligen. Ziel des Projektes ist, einen Ausbildungsgang für Beschäftigte im Bereich der indischen Siedlungswasserwirtschaft zu konzipieren, denn die indischen Anlagen werden nicht von fachlich geschultem, sondern nur von un- oder angelerntem Personal betrieben.

Die Vesbe eröffnet demnächst zusammen mit indischen Partnern in Mumbai eine Ausbildungsstätte, an der Fachpersonal geschult werden soll. "Die Ausbilder werden von der Vesbe geschult und dann nach Mumbai entsandt, um dort das Klärwerk-Personal auszubilden", sagte Vesbe-Geschäftsführer Jürgen Lau.

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