Fußpilgergruppe aus Uckerath Im Banne der Lichterprozession

BRUCHHAUSEN · "Die Atmosphäre ist wie immer ergreifend." Die Uckeratherin Elke Ditscheid nahm zum 17. Mal hintereinander an der jährlichen großen Lichterprozession im Marienwallfahrtsort Bruchhausen teil und reihte sich in die Schar von Hunderten Pilgern ein, die auf diese Weise gemeinsam das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel feierten.

 Ganz aufmerksam sind diese Mädchen als "Kerzenhalterinnen" bei der Lichterprozession in Bruchhausen.

Ganz aufmerksam sind diese Mädchen als "Kerzenhalterinnen" bei der Lichterprozession in Bruchhausen.

Foto: Homann

Nach dem Festhochamt in der Marienkirche setzte sich der Zug singend und betend in Bewegung. Sabrina Sperling, Marie Arnolds, Samantha Krupp und Annabelle Jagau vom Jungmädchenverein Bruchhausen gingen an der Spitze der Prozession. Sie trugen die spätgotische Wallfahrtsmadonna "Maria Zuflucht der Sünder", die mit einem Rosenbogen geschmückt war.

Flankiert wurde die Gruppe von vier Fähnrichen des Junggesellenvereins Bruchhausen. Die jungen Männer hatten zuvor viele, viele Kerzen an den Straßen aufgestellt und angezündet. An die Pilger hatte die Pfarrgemeinde darüber hinaus Kerzen verteilt, die im Dunkeln leuchteten und dem Ort einen ganz besonderen Zauber gaben. Glücklicherweise blieb die Prozession von Regen verschont, aber der aufkommende Wind pustete einige Lichter doch leider aus.

Vor dem Dorfgemeinschaftshaus sammelten sich die Pilger dann zum gemeinsamen Gebet. Prälat Josef Sauerborn, der später an der Kirche den Schlusssegen erteilte, hielt hier die Festpredigt. Welche Bedeutung die Bruchhausener Wallfahrtskirche hat, zeigte sich auch darin, dass der damalige Kardinal Meisner sogar zweimal bei der Lichterprozession als Zelebrant auftrat und auch Äbte umliegender Klöster diese Aufgabe gern übernehmen.

In dieser Form gibt es die Lichterprozession seit mehr als 30 Jahren. Viele Gläubige sind "Stammgäste" - wie eben Elke Ditscheid, die mit ihrem Mann Egon jedes Mal mit einer Pilgergruppe aus Uckerath die 26 Kilometer nach Bruchhausen wandert. Diesmal hatten sich 60 Personen angeschlossen. Dabei führten sie ein von Helene Leopold geschmücktes Kreuz mit. Sieben Stationen mit Andachten hatten sie unterwegs. So etwa hielten sie Agapefeier in der Eudenbacher Pfarrkirche, wo Anni Sasse mit ihrer Enkelin Stefanie Höhner und ihrer Schwester Marie Meis aus Eudenbach den Pilgern Weintrauben und Brot reichten.

In Bruchhausen stärkten sich die Pilger dann. Ihr "Cateringservice", Lisa und Antonia Schumacher mit Opa Paul-Peter Schmitz, brachten Speisen und Getränke. Elke Ditscheid: "Wir machen das seit 1999, als die Bruchhausener 1000 Jahre Wallfahrtskirche feierten. Unsere Uckerather Vorfahren pilgerten schon Mitte des 16. Jahrhunderts nach Bruchhausen." Es ist die einzige große Fußpilgergruppe bei der Prozession. Die Verbundenheit mit der Mutter Gottes vereinte alle Wallfahrer.

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