ADFC fordert Verbesserungen Hennef soll fahrradfreundlicher werden

HENNEF · Das Fahrrad ist ein umweltschonendes Verkehrsmittel, das zudem noch zur Gesundheit beiträgt. Nach Ansicht der Hennefer Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) und der SPD ist Hennef aber wenig fahrradfreundlich.

 Auf der Frankfurter Straße können Radfahrer in Fahrtrichtung den Gehweg nutzen, schnellere Radler die Fahrbahn.

Auf der Frankfurter Straße können Radfahrer in Fahrtrichtung den Gehweg nutzen, schnellere Radler die Fahrbahn.

Foto: Ingo Eisner

In einem Antrag forderte die SPD im Planungsausschuss die Verwaltung auf zu prüfen, wie die Fahrradfreundlichkeit verbessert werden kann. Bereits Ende August hatte die ADFC-Ortsgruppe mit Kommunalpolitikern eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Der Ausschuss beschloss, die neue Arbeitsgruppe solle Vorschläge erarbeiten und die Ergebnisse regelmäßig im Planungsausschuss zur Diskussion stellen.

Hintergrund des SPD-Antrages ist der Fahrradklimatest, der im vergangenen Herbst vom ADFC gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium im Rhein-Sieg-Kreis sowie in der Stadt Bonn durchgeführt wurde. Radler erhielten dabei die Möglichkeit, die Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt zu bewerten. Ergebnis: Hennef belegte mit der Note "ausreichend" nur Platz 48 von insgesamt 67 Städten in NRW.

Geht es nach ADFC-Ortsgruppensprecher Sigurd van Riesen, gelte es, in Hennef "die offenkundigen Schwächen der Radwege und das Sicherheitsgefühl zu verbessern". Nach Ansicht von van Riesen gebe es in Hennef zu viele Hindernisse auf Radwegen, die zudem häufig auch zu schmal seien. Das führe zu Konflikten mit den Fußgängern.

"Mehr Tempo-30-Regelungen, breitere Radwege auf den Straßen, mehr Fahrradstraßen und fahrradfreundlichere Regelungen an gefährlichen Kreuzungen und Kreisverkehren würden mehr Sicherheit für Radfahrer in Hennef bringen", sagt van Riesen. "Aber auch die Radfahrer können durch Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer, Einhaltung der Verkehrsregeln und Beleuchtung am Rad mehr für die Verkehrssicherheit tun."

Als zu einseitig bezeichnete Bürgermeister Klaus Pipke die Ergebnisse der ADFC-Umfrage. Der ADFC vertrete die Interessen der Radfahrer, die Stadt hingegen müsse die Interessen aller Verkehrsteilnehmer bei der Planung und Gestaltung der Verkehrswege berücksichtigen.

Einen besonderen Blick richtete Pipke auf das "Sonderangebot" der Frankfurter Straße. Ungeübte Radler, die langsamer unterwegs sind und somit Fußgänger nicht gefährden, können in Fahrtrichtung den Gehweg benutzen. Schnellere Radler bewegen sich in "friedlicher Koexistenz" mit dem motorisierten Verkehr auf der Fahrbahn.

Laut Angaben der Polizei seien Unfälle, an denen Radler beteiligt sind, "teilweise auf das Fehlverhalten der Radfahrer zurückzuführen". Das nicht erlaubte Radeln entgegen der Fahrtrichtung sei dabei eine der häufigsten Unfallursachen. Der Gesetzgeber habe laut Pipke festgelegt, dass die Frankfurter Straße als Landesstraße 333 eine überregionale Bedeutung habe, auf der Tempo 50 gelten solle.

Da laut Untersuchungen das Geschwindigkeitsniveau im Durchschnitt bei 30 bis 35 Stundenkilometern liegt, besteht laut Pipke ohnehin keine Notwendigkeit für eine Tempo-30-Zone. Die Stadt werde aber weiterhin versuchen, bauliche Verbesserungen des Radwegenetzes zu erreichen.

Die aktuelle Situation ist laut Pipke aber keineswegs so schlecht, wie sie im ADFC-Test dargestellt wird. "Manches liegt an der Unkenntnis über die Sondersituation auf der Frankfurter Straße, einiges aber auch am Verhalten der Radler", sagte Pipke.

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